Freitag, 14. November 2014

Meine vierte Woche in Aguascalientes o Mi cuarta semana en Aguasclientes


Buenas tardes oder Guten Nachmittag an euch, meine Freunde und Familie,

schön, dass ihr wieder den Weg zu meinem Blog gefunden habt und euch Zeit nehmt meinen nächsten Blogeintrag zu lesen. Natürlich habe ich all die Kommentare unter meinem letzten Blogeintrag gelesen und mich über all die kleinen, netten Nachrichten über Whatsapp, Email oder wo auch immer, gefreut.

Heute möchte ich euch über meine nun mittlerweile vierte Woche hier in Aguascalientes berichten. Wahsinn wie schnell die Zeit doch vergeht....Ich bin schon über einen Monat hier in Aguascalientes und über sechs Wochen in Mexiko? Waaaaas? Fühlt sich an als wäre ich erst vor zwei Wochen hergekommen!! Aber ich halte es für ein gutes Zeichen, dass die Zeit hier für mich so rasend schnell vorübergeht, dennn es zeigt mir, dass ich hier wirklich lebe bzw. wirklich jeden Tag genieße. Es wird hier einfach nicht langweilig, ich freue mich auf jeden Tag und stehe jeden Morgen gerne auf. Und das ist doch wohl das beste Zeichen, oder nicht?

Auch wenn ich in meinem letzten Blogpost geschrieben habe, dass in meinem Leben hier langsam der Alltag eingekehrt ist, ist dieser Alltag immer noch ziemlich aufregend und es gibt wieder so manche lustige Geschichte zu erzählen. Also nehmt euch ein paar Minuten Zeit und habt Spaß beim Lesen! :-)

Am Montagmorgen wachte ich pünktlich gegen 7.15 Uhr auf und machte mich auf zu meiner ersten Sporteinheit der Woche. Doch heute stand ein etwas anderes Workout als üblich auf dem Programm. Anstatt dem üblichen Lauf in den Park. ein paar Sprints, Liegstützen, Sitz-Ups usw. machte ich mich bei angenehmen 20 Grad auf den Weg zu meinem ersten Freeletics-Workout. Manche von euch wissen bestimmt was Freeletics bedeutet, aber für die, die sich jetzt fragen welchen Schwachsinn ich wieder mache, hier eine kurze Erläuterung zu Freeletics:
Freeletics setzt sich zusammen aus "free" (frei, unbeschwert) und "athletics" (Sport). Das Kunstwort bezeichnet Fitnessübungen ohne Gewichte oder Geräte, der Übungswiderstand wird allein durch das eigene Körpergewicht reguliert. Bei Freeletics geht es letztlich darum, verschiedene Übungen eines festgelegten Workouts möglichst schnell, aber zugleich sauber auszuführen und alle Muskelgruppen gleichzeitig zu trainieren. So weit zum Hintergrund von Freeletics.
Ich hatte mich Sonntagabend spontan dafür entschieden, diese neue Art von Workout/ Trainings auszuprobieren, da mir es mir einfach zu langeweilig wurde, immer wieder das gleiche zu machen.Zudem finde ich es immer wieder spannened neue Dinge einfach mal auszuprobieren, um so eine eigene Meinung davon zu bekommen. So meldete ich mich Sonnabend auf der Homepage an, lud mir das vorgegebene Workout per App auf mein Handy und zaaaaaack los gings am Montagmorgen. Nach etwa 15-minütigem Lauf, kam ich im Park an und los gings mit 25 "Burpees" (Sprung-Liegestützen).Danach folgten dann in vorgeschriebener Reihenfolge weitere Übungen wie z.B. "Push-ups" (Liegestütze), "Squats" (Kniebeugen) oder "Jackknives" (klappmesserartige Bewegung im Liegen). Insgesamt galt es vier Runden mit diesen verschiedenen Übungen zu absolvieren. Nach etwas mehr als 55 Minuten hatte ich dann das gesamte Workout beendet und war....stehend K.O. Aaaalter Schwede, war das anstregend!! Ich dachte ja ich sei einigermaßen fit, aber nach diesem Workout wusste ich definitv wo meine Grenzen liegen! Ich schaufte wahrscheinlich wie du Schenner beim Waldlauf in der Vorbereitung, oder wie de Seibel Michel nach 20 Schoppe Schorle....also eigentlich schaufte ich gar nicht mehr! :D Völlig verändert, völlig weggetreten!
Völlig fertig brauchte ich dann knapp 25 Minuten bis ich wieder Zuhause war und mich unter die eiskalte Dusche stellen konnte. Ach und das Gefühl nach der Dusche, nachdem man völlig entkräftet in den Spiegel schaut und denkt: Geil Alter, war zwar verdammt anstregend, aber auch verdammt geil...dieses Gefühl kennt wohl jeder nur zu gut. Einfach herrlich, oder?
Insgesamt hat das Training wirklich Spaß gemacht und ich habe mir nun vorgenommen mindestens 1-2 in der Woche ein Freeletics Workout zu machen, um in Form zu bleiben.Ich will ja schließlich nicht heimrollen können am Ende der sechs Monate, haha. 

Eine der Freeletics-Übungen

Völlig fertig, aber zufrieden nach dem Workout
Regelmäßig zu trainieren ist hier bei weitem nicht so leicht wie in Deutschland. Als ich z.B. nach Mannheim zog, hab ich einfach ein bisschen im Internet gegoogelt und zack hatte ich mit dem VFL Neckarau eine tolle Mannschaft gefunden mit der ich regelmäßig 2-3x die Woche  trainieren konnte. Seit ich hier bin habe ich so ca. jeden gefragt, ob es hier auch eine Art Verein gibt bei dem ich mittrainieren kann, aber bekam eigentlich immer eine Absage. Sport und vor allem Mannschaftssport ist hier in Mexiko bei weitem nicht so wichtig und vor allem nicht so professionell aufgestellt wie in Deutschland. Ich meine in Deutschland findet man beinahe in jedem Dorf mindestens 4-5 Clubs bei denen man einfach mittrainieren, während es hier der berühmten Suche der Stecknadel im Heuhaufen gleicht. Die Leute hier, so habe ich zumindest den Eindruck, sind auch oftmals einfach zu bequem um regelmäßig Sport zu treiben. Seit ich hier bin ist  eine meiner Standard-Fragen eigentlich immer: "Haces deporte?" (Machst du Sport?) und zu 98 % ist die Antwort immer gleich und wie folgt: Jaa, also als ich jung war hab ich eigentlich viel Sport gemacht. Ich habe viel XY gemacht (Fußball, Basketball oder Baseball gespielt, habe getanzt oder bin regelmäßig gelaufen oder was auch immer, hier variiert die Antwort), aber Nein momentan mache ich kein Sport mehr. Ich bin nach meinem Tag einfach zu müde oder verbinge die Zeit mit meiner Familie. Eigentlich liebe ich Sport und würde auch gerne Sport machen, aber ich habe einfach keine Zeit dazu, mein Tag ist wirklich sehr stressig, da bleibt leider keine Zeit für Sport, blablabla...Es ist wirklich immer die gleiche Antwort. Wenn ich auf die Antwort dann entgegne, dass "keine Zeit" eine faule Ausrede ist und dass jeder Mensch 24 Stunden am Tag hat und es nur eine Frage der Priorität und der Disziplin ist regelmäßig Sport zu machen, sehen die Meisten ein, dass sie einfach zu faul sind, um jeden Tag 30 Min. in Sport zu investieren. Aber das hier ist nun mal eine andere Kultur hier. Die Mexikaner arbeiten tatsächlich wirklich viel und lange (ich finde mehr als in Deutschland) und verbringen ihre Freizeit dann lieber mit der Familie oder beim Essen mit Freunden, als beim Sport. Dies ist natürlich ein Hauptgrund, warum viele Mexikaner fett sind. Die Kombination aus dem überaus leckeren Essen und wenig Sport ergibt = dicke Menschen ;-)
Also bleibe ich bis auf die wöchentlichen Fußballspiele wohl ein Einzelkämpfer, wenn es um Sport hier geht. Vermutlich habe ich meine Einstellung und Disziplin regelmäßig was zu machen, ohne dass mich dazu jemand auffordert von meinem "Lieblingsdaddy" vermittelt bekommen, worfür ich wirklich dankbar bin. Ich hoffe du drehst Zuhause weiter fleißig deine Runden, auch wenn Mama mit dir schimpft ;-)

Nach einem deftigen Frühstück (wie üblich Rührei, Frijoles und Schinken), ging es dann an meine Spanisch-Bücher und anschließend gegen 15 Uhr auf in Richtung Emax zur Arbeit mit meinen Studenten. Ich habe immer noch Spaß am Leheren und meine Studenten werden von Stunde zu Stunde besser. Ich denke bisher mache ich einen ganz guten Job, wenn man berücksichtigt, dass ich ohne pädagogische Vorkenntnisse hier den Unterricht gebe. Natürlich gibt es sicherlich noch einiges zu verbessern an meinem Unterricht, aber ich denke, so lang es meinen Studenten und mir Spaß macht, denke ich erfülle ich meine Aufgabe.
Den Montagabend nutzte ich dann um Diegos und mein Zimmer mit unzähligen Post-its und ein  paar Vokabelblättern ein bisschen aufzuhübschen. Ich habe einiges darüber gelesen wie man am effektivsten eine neue Sprache lernt und fand dabei den Tipp, alle möglichen Gegenstände in der Fremdsprache zu beschriften sehr hilfreich. Da Diego glücklicherweise nichts gegen die Verschönerung einzuwenden hatte, sieht unser Zimmer jetzt stellenweise so aus:



Mein Spanisch wird von Tag zu Tag besser und das macht mich schon ein wenig glücklich. Natürlich bin ich immer noch ein Anfänger, aber es fällt mir immer leichter einfach Gespräche zu führen und meine Gedanken in Spanisch auszudrücken. Auch mit Diegos Familie macht es jetzt mehr Spaß zu sprechen und ich verstehe immer mehr und immer schneller was sie von mir wollen. Ich merke, dass mir der tägliche Spanisch-Unterricht wirklich hilft und mich weiterbringt zu meinem großem Ziel:  
"Yo puedo hablar español con fluidez antes de salir de México" - Ich kann fließend Spanisch sprechen, bevor ich Mexiko verlasse. Das ist mein Anspruch an mich selbst und ich bin sicher ich werde diesen Anspruch auch erfüllen! Word!


Dienstag und Mittwoch verliefen dann eigentlich relativ unspektakulär.  Neben Spanisch lernen, Lesen, Sport und Unterricht gab es eigentlich nichts wirklich nennswertes. Nun ja, zumindest nicht viel. Am Dienstagmittag machte ich z.B. einen Probe-TOEFEL-Test, also einen Test um meine Englischsprachkenntnisse zu testen. Ich wollte schon in Deutschland den TOEFEL-Test machen, aber hatte leider keine Zeit dazu. Am Montag sah ich dann zufällig den Aushang im EMax, dass man den TOEFL auch dort machen kann und das im Vergleich zu Deutschland für umgerechnet nur schlappe 35 Euro. Damit spare ich fast 120 Euro im Vergleich zu Deutschland. Also wie immer wenn sich mir eine Möglichkeit bietet, griff ich zu und ich meldete mich sofort an. Und zack, nun werde ich im Dezember den TOEFEL-Test machen, der es mir dann ermöglicht auch an englischsprachigen Unis zu studieren. Am Dienstag durfte ich dann sogleich einen  zweistündigen Probetest machen und bestand mit 75%. Ein ordentlicher Wert, wenn man bedenkt, dass ich mich nicht vorbereitet hatte.
Ah und da gab es noch etwas, was mir in Erinnerung blieb: Mein alter Freund bzw. einer meiner allerbesten Freunde Christian "Schenner"Schumacher, schrieb mir wie aus dem nichts eine wirklich sehr nette WhatsApp-Nachricht, über die ich mich sehr gefreut habe!  Und natürlich über das danach folgende Dummgebabbeln in bestem Pfälzer Dialekt. Ich vermiss es schon manchmal einfach in Pfälzisch richtig dumm und stumpf zu babbeln mit euch. Aber ich denke wenn ich ich wieder zurück bin haben wir genügend Gelgenheit dazu,dass zumindest teilweise nachzuholen :D

Am Dienstagabend stand natürlich auch wieder Salsa-Untericht auf dem Programm. Wie euch in meinem letzten Eintrag erzählt habe, gehen Diego und ich jetzt dienstags und donnerstags regelmäßig zur Salsa-Tanzstunde, um tanzen zu lernen. Ich muss sagen, bisher macht mir das echt Spaß und der Preis pro Stunde ist mit 2 Euro auch sehr fair. Im Moment lernen wir nur die Basisschritten, aber mit denen haben wir schon ausreichend Probleme. Vor allem mit den Vueltas (Drehungen) habe ich so meine Probleme, auch wenn der Lehrer immer wieder sagt: "Super facial o? Facilito!", was so viel bedeutet wie :"Super einfach, oder?! Verdammt einfach!". Naja einfach ist wie immer eine Sache der Definition :D

Clase de Salsa con Diego :)


Den Mittwoch nutzte ich wie immer zum Bloggen und abends nach dem Unterricht traf ich mich dann mit Kary. Gemeinsam wollten wir eigentlich einen Film guggen. Naja, es blieb bei eigentlich. Ich hatte tagszuvor auf der Straße für 15 Pesos (knapp 80 Cent) eine Art "DVD" gekauft, die wir uns anschauen wollten. Es war nicht wirklich eine DVD sondern eine Plastiktüte mit Bild und einer gebrannten DVD drin. Hier in Mexiko kann man einfach auf der Straße Raubkopien ganz legal kaufen. In Deutschland kommst du ins Gefängnis wenn du das machst, hier ist es ein Geschäftsmodell. Anderes Land, andere Sitten :D Naja, aber so günstig die DVD auch war,so beschissen war sie auch. Als wir das Ding in den Laptop einlegten sahen wir einen mit der Hand abgefilmten Film in Spanisch ohne irgendwelche Untertitel :D Und der Typ der das gefilmt hatte schien schon 3-4 Cervezas intus gehabt zu haben, denn anders ist nicht zu erklären wie man so schwankend filmen kann :D Peeeeeinlich!
Naja und so wurde aus meinem ersten DVD-Abend hier ein Lachanfall und ein lustiges Gespräch. Naja ist auch was wert :D

Am Donnerstagmorgen dann stand wieder ein neues kleines Highlight für mich an: Die erste Yoga-Stunde meines Lebens! Jana, eine andere Praktikantin hier in AGS, hatte mir davon erzählt, dass sie ab und an Yoga macht und nun ja, da ich schon immer mal diese "Sportart" ausprobieren wollte, bot es sich an diese Möglichkeit wahrzunehmen. Zusammen mit Linda, der anderen deutschen Praktikantin, traf ich mich also kurz vor 9 Uhr und gemeinsam gingen wir zu unserer ersten Yoga-Stunde - ein weiterer Punkt auf meiner Lebens-To-Do-Liste: Check! Unsere mexikanische Lehrerin Marlena empfing uns sehr herzlich und ich fühlte mich sofort wohl in ihrem kleinen Yoga-Raum. Nach dem wir unsere Schuhe ausgezogen und unsere Gymnastikmatten ausgerollt hatten ging es dann auch schon gleich los. Über eine Stunde machten wir verschiedene Yoga-Übungen und ich stellte fest, dass mein Körper so gelenkig ist wie ein Baum. Also eigentlich fast gar nicht :D Während unsere Lehrerin im Halb-Spagat ihre Füße berühren konnte, reichte es bei mir uns Linda gerade aus um an die Kniekehlen zu kommen. Das war das höchste der Gefühle :D Zwar war es ab und an schwer, denn spanischen Instruktionen unserer Lehrerin zu folgen,da es doch ein paar Sprachprobleme gab, aber Marlena nahm sich immer wieder Zeit, um uns zu korrigieren und mit einem herzlich "Muuuy bien!" anzutreiben. Auch wenn natürlich aller Anfang schwer ist, hatten Linda und ich unseren Spaß und entschlossen uns ab jetzt regelmäßig Yoga bzw. Pilatis zu machen. Wenn ihr also in 5 Monaten Yoga machen wollt nach der Arbeit, Hallo ich bin da und kann euch helfen ;-) :D

Der restliche Donnerstag stand dann im Zeichen der Planung. Welche Planung? Nun ja, wir, das sind Linda,Jana,Carin und ich, hatten uns überlegt, das Wochenende wieder zu nutzen und ein bisschen zu reisen. Da dieses Wochenende auch gleichzeitig das letzte Wochenende von Jana, der Praktikantin aus Tschechien war, wollten wir gemeinsam in den Norden nach San Louis Potosi fahren und dort die einzigartige Natur der "La Huasteca" besichtigten. Leider hatte Jana das mit dem Planen nicht zu wirklich auf die Reihe bekommen die gesamte Woche über, weshalb ich dann einfach die Planung übernahm. Nun um es kurz zu fassen: Ich telefonierte den halben Mittag, rannte an die Buszentrale um nach Tickets zu fragen und holte mir Informationen und Preise ein, telefonierte, telefonierte und telefonierte, kaufte Tickets und machte Anzahlungen. Es war wirklich alles sehr sehr kompliziert und ich fühlte mich echt am Limit an diesem Nachmittag. Einen wirklich nicht einfachen Trip in weniger als 6 Stunden zu organisieren, dass war eine kleine Herausforderung.Aber all die Arbeit hatte lohnt sich am Ende des Tages, denn die Reise war komplett organisiert. Hebba, job done!
Zum Glück war entschädigte mich der Donnerstagabend dann für den stressigen Nachmittag.
Diegos Papa Daniel lud mich ein mit ihm und dem Rest der Familie zum Isla San Marcos zu gehen. Natürlich sagte ich da nicht Nein und so fuhren wir in Daniels Pick-up mit 9 Personen zum Isla. Ihr fragt euch, wie 9 Personen in ein Auto passen? Nun, hier ist es völlig normal, dass 3-4 Leute hinten auf einem Pick-up sitzen und fahren. Also alles kein Problem. Weltklasse, haha :D
Angekommen am Isla San Marcos, sah erstmals wohin wir überhaupt gingen. Das ISM ist ein riesiger Park in Mitten von Aguasclientes der sich während der Feierlichkeiten rund um "Los dias del muertos" in eine Art "Todes-Freizeitpark" verwandelt. Das bedeutet, der gesamte Park ist unter dem Zeichen des Todes geschmückt. Gemeinsam schlenderten wir durch den wirklich sehr sehr sehenswerten Park, aßen und tranken typisch mexikanisch Tamales und Chips und genossen die Atmosphäre. Für Diegos Familie ist dieser Park nichts mehr besonders, weil sie ihn jedes Jahr besuchen, so wie wir den Herbstmarkt in Landau, aber ich war wirklich sehr beeindruckt, von all den irren Skulpturen und Skeletten. Wahnsinn, was sich aus dem Tod alles machen lässt. Aber seht selbst, hier ein paar Impressionen:

Danny, Kevin und ich

El Aleman mit typischem Cowboy-Hut

Die kleine Familie: Silvia, Danny und Kevin

Dem Tod begegnet...

Typische Souvenirs hier in Mexiko zur Feier des Todes

Der Markt auf La Isla

Diegos Papa Daniel rechts mit dem Schnautzer


Gruppenfoto (von links): der Cousin von Daniel, seine Tochter, Daniel (Diegos Papa), Danny, Kevin, ich, Karina, Silvia und Valeria

Im Hintergrund eine überdimensionale Catrina

Gegen halb elf war ich wieder zuhause und packte noch schnell meinen Koffer für den Trip am Wochenende bevor ich gegen 12 Uhr dann endlich im Bett lag.

Um halb 7 hieß es aber dann aber schon wieder: "Raus aus den Federn, der Hahn (oder der Wecker) hat gekräht!" Also ab unter die Dusche, fertig machen, schnell was essen und ab. Aber aus dem schnell was essen wurde glücklicherweise nichts, denn Diegos Mama hatte mir bevor sie zur Arbeit ging ein super leckeres Frühstück gemacht, dass ich so richtig genoss. Ich muss wirklich sagen, meine Gast-Familie hier ist überragend. Diegos Mama kocht vorzüglich und beinahe jeden Tag, sodass ich immer etwas leckeres zum Essen habe. Ich kann mich wirklich nicht beschweren. Naja, außer, dass ich vielleicht fett werde :D
Wie auch immer, gegen halb 8 Uhr trafen wir dann gemeinsam an der Buszentrale und um 8 Uhr gings los mit dem Bus nach San Louis Potosi (SLP).

Yeah, auf gehts nach San Louis Potosi

 Gegen 11 Uhr waren wir dann alle in SLP angekommen und mit dem Taxi ging es direkt zur unserer "Freunde" (naja, eigentlich kannten wir uns noch nicht wirklich). Der Taxifahrer merkte schnell, dass er es hier nicht mit Einheimischen zu tun hatte und zog uns gnadenlos ab. Wir zahlten über 90 Pesos für eine Strecke, für die man für gewöhnlich vielleicht 50 Pesos zahlt. Naja, so ist das harte Leben eines Europäers in Mexiko eben manchmal ;-)
An der Wohnung angekommen empfing uns eine hübsche Mexikanerin namens Miriam. Obwohl wir uns nicht kannten und sie es mit vier völlig fremde, schlecht spanisch-sprechenden Europäern zu tun hatten, lud sie uns typisch mexikanisch direkt zum Frühstück in ihrem wirklich sehr sehr schönen Haus ein. Seit ich hier bin habe ich gelernt, diese Einladungen und diese Herzlichkeit sher zu bewundern und einfach bedingungslos anzunehmen. Und das Frühstück war wirklich sehr sehr lecker. Leckere Früchte wie z.B Papayas, Melonen, Guavas und Ananas, dazu Milch, Eier und Müsli. Mhmmmm...ich liiiiiiiieb mei Läwe!
Erstmal Frühstück :)

Meine neue Liebe: Dorothee, die wohl süßeste Hündin, die ich je kennenlernen durfte
Frisch gestärkt und gut gesättigt ging es dann gemeinsam mit Miriam ab in die Stadt, um ein bisschen Sight-Seeing zu machen in SLP. Auch wenn ich eigentlich genung von Städte-Trips und Sight-Seeing habe momentan, freute ich mich trotzdem auf einen schönen Tag in der Stadt.
San Luis Potosí ist eine der vielen Silberstädte Mexikos. Benannt wurde sie nach dem französischen König Ludwig IX., genannt „Ludwig der Heilige“ (daher San Luis) und der Silberstadt Potosí im heutigen Bolivien, da man eben soviel Reichtum erwartete wie aus den dortigen Minen. In den letzten Jahrzehnten entwickelte sich die Stadt rasant zu einem wichtigen Standort für die Edelstahl- und Automobilzulieferindustrie Mexikos. So weit zum Hintergrund der Stadt.

Zu viert schlenderten wir durch das schöne historische Zentrum der Stadt. San Louis bot wie so viele Städte hier in Mexiko eine Vielzahl toller Bauwerke, einladender Plätze und schöner Gärten. Zwar war San Louis Potosi für mich nicht ganz so schön wie Guanajato und Zacatecas, aber dennoch ist diese Stadt wohl eine der malerischsten Städte des Mexikos. Sein harmonisches Stadtzentrum prahlte mit herrlichen Plätzen , mit Blumen geschmückten Parkanlagen und einem lebhaften kulturellen Leben, voller Essenstände, Verkaufsstände und einer sehr feinen Shoppingstraße. Diese Shoppingstraßen nutzen wir und schauten ganz ohne Zeitdruck in den ein oder anderen Land rein, ohne wirklich was zu kaufen. Und so verging der Tag razfaz.
Gruppenfoto vor einem der unzähligen Brunnen und Plätze in San Louis Potosi

La Plaza de Armas

Jardin in SLP

Im Hintergrund die schöne Kathedrale von SLP


Im Hintergrund Plaza del Carmen mit dem beeindruckenden Templo del Carmen
Als kleines Hightlight unserer Sightseeing-Tour in SLP stand am Ende des Tages ein Muesumsbesuch auf dem Programm. Dabei handelte es war nicht um irgendein Muesum, sondern bis 1999 war dieses Museum noch ein Gefängnis gewesen, bevor es rund 10 Jahre später in ein Zentrum für Kunst und Kultur umgewandelt wurde, ohne dabei den usprünglichen Gefängnislook zu verlieren. Wir konnten in dem Museum also sowohl echte Gefängniszellen und Gefängnismauern sehen, als auch auch unzählige Kunsträume. Das Mueseum war viel so viele Museen hier in Mexiko sehenswert und wir nutzten die coole Location um ein paar Erinnerungsfotos zu schießen. Es ist schon irre, ich glaube Zeit seit ich hier in Mexiko bin, habe ich mehr Museen besucht als in meinem ganzen Leben zuvor :D Da erinner ich mich doch immer wieder gern an unseren legendären Besuch im Deutschen Museum in München (gell Heiko, Schenner und Frederic) der mit folgenden passenden Worten endete: "Fer nix interessierner eich. Ihr Kulturbanause!:D

 Im folgenden ein paar Eindrücke des Museums und unseres Foto-Shootings:

Muesum in Mitten des Gefängnisses
Gruppenbild zwischen den Gefängnismauern
Bild im Kakteenland:Jana, Isaac, Linda, Carin und ich


Am Abend lernten wir dann die jüngere Schwester von Miriam namens Arcely beim Abendessen kennen. Sie war wie ihre Schwester nett und ich konnte mich super mit ihr unterhalten. Sie verstand es perfekt mit mir in einfachem Spanisch zu reden und so konnte ich mich mit ihr beinahe mühelos in Spanisch unterhalten. Das machte wirklich Spaß und gab mir das Gefühl wirklich einiges gelernt zu haben seit ich hier bin. Aber mit leckeren Enchilladas sowie Posole und einem leckeren Corona geht sowieso alles einfacher ;-)
Am Abend entschieden wir uns dann nicht groß wegzugehen, denn Carin und ich wollten gegen halb 4 Uhr morgens schon wieder mit dem Bus weiter nach Ciudad Valles. Stattdessen kauften wir uns im Supermarkt zwei Flaschen Wein und verbrachten den Abend im Haus von Miriam und Arcely. Und das war definitiv die richtige Entscheidung, denn der Abend wurde zu einem der besten seit ich hier in Mexiko bin. Nach dem ersten Glass Wein, schmissen wir die Jukebox an und ab ging der Abend. Wir tanzten  und sagen lautstark zu den Hits von ABBA (Carin ist ja schließlich Schwedin), von Grease ( an dieser Stelle Grüße an Nico und Bremser), Highschool-Musical und natürlich zu meinen spanischen Lieblingssongs Yo no se manana und Vivir mi vida.Und ab ging die Henne!
En guuude Wein is doch was feines, ach, wenns kenn Pfälzer is :(
Ich hatte Arcely erzählt, dass in AGS Salsa besucht und so hieß es natürlich: Let`s do salsa. Und sie war wirklich gut, sodass sie mir eine sehr gute Lehrerin war. Naja eigentlich ist jeder der ein bisschen Salsa tanzen kann ein guter Lehrer für mich :D Ich hatte wirklich einen Heidenspaß an diesem Abend. Das ist genau mein Ding. Singen, Tanzen, Trinken, Spaß haben!! Kleines Highlight des Abends war dann als Miriam Churros, Nutella und selbstgemachte heiße Schokolade brachte. Baaaaah, das war traumhaft lecker. Die Schokolade schmeckte original genauso wie die, die Mama immer an Weihnachten macht. Oh man, da kamen Erinnerungen auf....

Churros
Super leckere heiße Schokolade und dazu Churros und Nutella, geeeeeeil!!

Der Maestro am Werk, haha
Auch die Mädels schwingten die Hüften :)
Als gegen halb 2 alle langsam müde wurden, saßen wir zusammen auf der Couch und hatten ein wirklich sehr interessantes Gespräch über die unterschiedlichen Kulturen. Arcely erzählt uns von der typisch mexikanischen Kultur wenn es um Beziehungen und Liebe geht. Die Familien sind hier oftmals streng gläubig und deshalb ist es nicht erlaubt, dass die Freundin oder der Freund vor der Hochzeit da schläft. Hier in Mexiko wechselt man auch nicht so oft den Partner, wie hier in Deutschland, wo manche Frauen schon mehr Männer hatten, als sie an einer Hand abzählen können. Über Sex wird allgemein sehr wenig gesprochen, es ist beinahe ein Tabuthema. Im krassen Gegensatz dazu die schwedische Kultur. Carin erzählte, dass sie schon mit 12 Jahren allein im Ausland war und mit 13 Jahren bei ihrem Freund schlief. Sex wird dort sehr offen angegangen. Und ja dann gibt es noch die deutsche Kultur, über die ich euch sicherlich nicht viel erzählen muss. Natürlich kann man das alles nicht verallgemeinern, aber insgesamt, war das Gespräch doch sehr einsichtsreich für mich.
So endete ein für micht toller Abend, wirklich angemessen.

Ohne eine Minute Schlaf ging es dann um 3 Uhr los Richtung Busbahnhof und um halb 4 starteten Carin und ich unsere Reise nach Ciudad Valles (CV). Linda und Jana blieben derweil in SLP.
Naja,  und die Nacht im Bus war, wie soll ich es sagen....war ziemlich bescheiden. Es war verdammt heiß, es ruckelte, und der Sitz war auch nicht gerade bequem. So kamen Carin und ich mit knapp
2 Stunden Schlaf gegen 8 Uhr in CV an.
Mieeeeed wie en Hund, nach 3 Stunden Schlaf im Bus
Übermüdet und kaputt...erstmal en Kaffe!
In CV angekommen ging es unmittelbar mit dem Taxi in die Stadt zum Office von LaHuaxteca.com.
LaHuaxteca war die Reiseorganistion bei der Carin und ich eine zweitätige Tour in La Huasteca gebucht hatten inklusive einer Übernachtung am Samstag. Doch was ist "Huasteca" eigentlich?
Als Huasteca wird das historische Siedlungsgebiet des indigenen Zivilisation der Huasteca bezeichnet und sie gilt als Geheimtipp unter den Mexiko-Reisenden. La huasteca ist so geheim, das sie selbst in meinem Reiseführer mit keinem Wort erwähnt wird :D Aber was ich darüber im Internet las beeindruckte mich sehr, denn dort war von  herrlichen Landschaften  mit üppiger Vegetation in tropischen Wäldern, rauschenden Flüssen und spektakulären Wasserfällen, Höhlen und tiefen Abgründen die Rede. Yeah das klingt doch großartig! Diesen Geheimtipp wollten weder ich noch Carin uns entgehen lassen, sodass wir uns entschlossen nach CV zu kommen und La Huasteca zu erkunden.Und so ging es am Freitagmorgen auf dem ersten Teil unserer Tour. Gemeinsam mit 6 weiteren Gästen fuhren wir gegen halb 11 los in die Wälder von La Huasteca. Ziel war das  Las Pozas oder El Castillo del Inglés, eines der grössten und doch wenig bekannten künstlerischen Denkmäler des Surrealismus.

Im Bus herrschte von Anfang an gute Stimmung, denn wir hatten wirklich einen super lustigen Guide an diesem Tag erwischt. Nach einer ersten Vorstellungsrunde begannen im Bus dann auch sogleich die Gespräche und natürlich wollten die Mexikaner mit mir und Carin über Europa, Deutschland und Schweden reden. Die perfekte Gelgenheit mein Spanisch direkt anzuwenden :)

Auf gehts mit dem Bus nach Xilitla
Ankunft in Xilitla
Nach über einer Stunde fahrt rein in den Regenwald von Xitila kamen wir dann letztlich am Castillo an. Dort besuchten wir in Mitten des Dschungels von Xilitla das exzentrische ehemalige Schloss Las Pozas von Edward James, einem britischen Multimillionär, Kunstsammler, Poet und Landschaftskünstler. Die Geschichte dieses Schlosses, genannt "Castillo Surealistica" geht bis ins Jahr 1947 zurück, als Edward James die Kaffeeplantage „Xilitla“ kaufte. James verbrachte dort viele Jahre mit der Pflanzung von Orchideen und mit der Sammlung exotischer Tiere. Erst 1962, so erzählte es unser Führer, kam er dann auf die Idee einen Garten mit surrealistischen Skulpturen zu bauen, inspiriert von seinen Orchideen und der typischen Pflanzenwelt von La Huasteca. James gab anschließend fast sein gesamtes Vermögen für Arbeiter und Kunsthandwerker aus, um seine kunstgerechte Fantasie in die Wirklichkeit umzusetzen. Bis zu Edward James’ Tod im Jahr 1984 errichteten unzählige Bauarbeiter, zumeist ansässige Indianer, eine Art Fantasiestadt, die sich ohne ein erkennbares System willkürlich in den Urwald erstreckt. Die von gotischem und ägyptischem Einfluss geprägten Gebäude und Skulpturen stellen Treppen dar, die ins Nichts führen, Schlösser, Häuser und eine Reihe von Säulen, die ihre Schönheit mit der sagenhaften Natur der Huasteca verbinden. Als James verstarb, hatte die "Stadt" 36 Skulpturen, die auf fast 81.000 m2 Wald verteilt waren. Mit James’ Tod wurde der Bau an dem Park allerdings eingestellt, weshalb die Anlage allmählich zerfällt. Dennoch ist diese Stadt wirklich einzigartig und absolut irre. Ich meine, da war ein Typ der einfach mal so mit seinem gesamten Geld seine Träume bauen ließ. Es erinnerte mich irgendwie an den Film Inception, denn auch dort lassen sich Träume einfach bauen. Ich frage mich ob ich auch irgendwann mal soviel Kohle haben werde, um mein Traum-Fußballstation zu bauen oder eine Art "Hitt 2.0 reloaded" in Hääschde zu bauen. In meinem Fußballstation hätten Rita und Dorothee natürlich Stehplätze in der Westkurve, Michel würde sich um die Bratwürste kümmern, Herbert würde die Eingangskontrolle machen, Heiko M. sich liebevoll um den Rasen kümmern, die Riggers Tina wäre Stadionsprecher und Elvira würde Frikadellen machen. Über mehr hab ich mir noch keine Gedanken gemacht, aber ich bin mir sicher, dass würde klappen ;-)

Naja genug fantasiert. Schaut euch einfach die Bilder vom  "Castillo Surealistica" und ihr werdet sehen, was ich mit einzigartig und verrückt meine.
Castillo Surealistica von außen


Halloooooooooo :)




Unser sehr sehr sympathischer und lustiger Führer


Ein Wasserfall in Mitten der "Stadt"-- faszinierend!


Großartige surrealistische Gebäude



Der kleine Pascal in Mitten der einzigartigen Dschungel-Natur
Nach diesem beeindruckenden Tourstart ging es dann mit versammelter Mannschaft, oder wie unser Führer sagt "La Familia", weiter in das Stadtzentrum von Xilitla. Dort wartete in einem kleinen aber feinen Restaurant bereits das Mittagessen auf uns. Es gab leckere Quesadillas und frischen Maracuijasaft. Sehr lecker. Witzig war, dass ich während dem Essen einen Mann kennenlernte, dessen Tochter in...ihr werdet es nicht erraten...in Dahn lebt. Ja in dem Dahn, dem Dahn vom großen FC Dahn. Ich war echt sprachlos. Der kannte wirklich jemand dieses kleine Städtchen in Mitten des Pfälzer Waldes. Wahnsinn wie klein die Welt doch ist!!

Nach dem Essen hatten wir dann rund eine Stunde, um uns das Stadtzentrum von Xilitla anzuschauen. Hier ein paar Eindrücke, von dieser schönen und sehr historischen Stadt:

Straßen in Xilitla und der Blick auf die Natur

La Plaza Principal in Xilitla
Nach dem kleinen Statdtrip in Xilitla ging es dann mit dem Bus weiter zum zweiten Programmpunkt der heutigen Tour. Wir fuhren zum Basement of Huahuas, welches in Mitten des Regenwaldes gelegen war. Das Dorf Huahua war wirklich wie aus einer anderen Welt. Die Leute lebten hier in wirklich sehr einfach Verhältnissen mit Hünhern, Hunden, Kühen usw. in einfach Steinhäusern. Mir gefiel diese einfache Art zu leben sehr, auch wenn sich das als "reicher" Tourist natürlich leicht sagen lässt. Die Einheimischen dort lebten von ihren selbsterzeugten Produkten. So verkauften sie ihren Kaffee, verkauften Zimthölzer, Eier und selbstgemachten Schmuck. All dies war auf einem Art Markt für uns zu sehen und auch zu kaufen.

Markt in Huahua
Nachdem wir durch das Dorf gegangen waren, ging es dann bei Abenddämmerung zu Fuß knapp 45 Min. durch Regenwald auf zur Höhle der Sótano de las Golondrinas. Dies ist ein rund 800 m tiefer Tageslichtschacht. Die frei übersetzt als "Schwalbenkeller" bezeichnete Höhle ist eine der eindrücklichsten und grössten seiner Art der ganzen Welt. Angekommen an der Höhle konnten wir wirklich ein faszinierendes Naturspektakel sehen. In der Abenddämmerung rauschten tausende Schwalben unter skandalösem Kreischen spiralförmig in den Schacht runter und benutzen die Nischen in der vertikalen Felswand als ihr zu Hause. Die Schwalben, so erzählte uns unser Führer, fliegen jeden Morgen an die Küste und kommen gegen Abend zurück  in ihr Zuhause. Mit mehr als 150 Km/H schießen die Schwalben dann in die Höhle. Wahnsinn!!

Fußmarsch zur Höhle

Der Schwalbenkeller

Die Schwalben auf dem Weg in die Höhle






In totaler Finsternis ging es dann mit Taschenlampen bewaffnet zurück zum Bus und anschließend zum Hostel. Dort trank ich mit Carin noch ein gutes Bier und anschließend fielen wir nach einem erlebnisreichen Tag ins Bett. Gute Nacht!

Als ich am Sonntag dann aufgewachte, hatte ich knapp 70 neue WhatsApp-Nachrichten auf dem Handy, darunter 20 Sprachmemos vom Pooh Bären Chat. Was war??? Natürlich BaMa!! Und das ohne mich! Ein weiteres Jahr, in dem ich die Ranch während der BaMa nicht gesehen habe, aber diesmal nicht alkoholbedingt, haha.
Ich war ziemlich neidisch dieses Event verpasst zu haben, vorallem weil ich hörte, dass es eine der besten BaMas überhaupt gewesen sein soll. Meine Gefühlslage war deshalb in etwa so:

BaMa ohne mich :((((((
Naja hilft ja nix, immer weiter. Und es ging mir besser als ich an meinen bevorstehenden Tag dachte. Denn heute ging es zu den Wasserfällen in La Huasteca. Waaaaaaah geil! Ein weiterer Punkt auf meiner To-Do-Liste: Unter einem echten Wasserfall stehen!
Nach einem sehr leckeren Frühstück im Hostel mit Hot Cakes, Früchten und Cornflakes wurden wir um halb 10 am Hostel abgeholt und gemeinsam mit einem anderen Pärchen aus Mexiko City sowie zwei Tour-Guides machten wir uns auf zu den Cascadas.
Frühstücks-Selfie :)
An den Wasserfällen angekommen stieg dann langsam die Vorfreude. Geil man, das erste mal unter Wasserfällen schwimmen und von Wasserfällen springen! Yeah! Doch bevor es soweit war mussten wir uns erstmal umziehen. Also Badehose, Schwimmweste an, Helm auf und ab gings ins kalte Wasser.
Las cascadas esperan oder die Wasserfälle warten

Gemeinsam schwommen wir von Wasserfall zu Wasserfall und sprangen in die Fluten. Alter, das war echt überragend! Schaut euch einfach die Bilder an, denn die sagen mehr als 1000 Worte! Der letzte Wasserfall hatte dann 10 Meter. Natürlich hatte ich ein bisschen Schiss da runter zu springen, aber wenn du schon einmal in deinem Leben die Klippen in Mallorca bei Nöskes gesprungen bist, dann sind 10 Meter beinahe lächerlich. Also Anlauf und heeeeeeeeeebbba...Großartiges Gefühl!


Las Cascadas en La Huasteca

Die Touristen ;-)


Die gesamte Crew :)

The boys are back in town ;-)













Nach rund einer 1,5 Stunden in den Wasserfällen hieß es dann leider schon Abschied nehmen :( Der erste Teil dieses Tages war schon vorbei...Naja aber es stand noch ein weiteres Highlight an : Rappel (=Abseilen) an einem 25 Meter hohen Wasserfall! Nach rund 45 Min. Fahrt waren wir an diesem Wasserfall angekommen. Ausgestattet mit Kletterausrüstung durfte dann sich dann jeder von uns 4 nach einer kurzen Instruktion an der Felswand abseilen. Ich muss zugeben, als ich da so am Abhang hing, wurde mir schon etwas mulmig "unnerum". Ich meine, ich war vorher noch nie geklettert, habe ein wenig Höhenangst und hatte die spanische Instruktion nur so halb verstanden... Naja, aber wer nicht wagt der nicht gewinnt. Das sind doch schließlich die kleinen Grenzerfahrungen, die ich unbedingt machen wollte hier in Mexiko. Also Arschbacken zusammengekniffen und ab gings. Und wie (fast) immer, war meine Angst völlig unbegründet, denn auch ohne irgendwelche Übungen kam ich geschmeidig die Felswand runter. Unten angekommen wartete türkisblaues Wasser und ein riesiger Wasserfall auf mich. Das war die Belohnung! Gemeinsam schwommen wir zum Wasserfall vor und konnten ihn uns aus nächster Nähe betrachten. Nach ein paar Erinnerungsfotos, wollte ich dann den Wasserfall nicht nur mit Fotos, sondern mit meinem gesamten Körper aufnehmen. Ich schwamm ganz nach vor und stand schließlich knapp 5 Meter von diesem  Naturspektakel enfernt. Das Wasser spritzte mir wie wild ins Gesicht und der Wind war eiskalt. Ich zitterte am ganzen Körper, so kalt war es. Aber dieses Gefühl vor diesem mächtigen Wasserfall zu stehen, mit jeder Faser des Körpers die Macht der Natur zu spüren, das war absolut einzigartig und unvergleichbar. Ich fühlte mich am Leben, ich fühlte mich elektrisiert. So stand ich da ganz alleine rund 5 Minuten ohne ein Ton zu sagen. Ich sog einfach dieses Gefühl ein, mein Körper war wirklich berauscht mit Glückshormonen. Auch wenn ihr jetzt vielleicht denkt ich übertreibe, nein, dass war genau das Gefühl, welches ich fühlte. Als Carin dann nach ein paar Minuten auch kam, nahmen wir uns in den Arm und genossen gemeinsam diesen tollen Moment. Denn wie heißt es so schön: geteilte Freude ist doch schließlich die schönste Freude! Wir beglückwünschten uns gegenseitig, dass wir all die Mühen und Kosten auf uns genommen hatten hier nach La Huasteca zu kommen. Alleine dieser Moment war all das wert.
Rappel :)



TVH spielt international!

Loooooving it!


Dieser Moment!!


Als wir den Wasserfall verließen schwor ich mir, soviele dieser Momente zu haben wie nur irgendmöglich in meinem Leben. Es sind nämlich genau diese Momente, die man nicht so schnell vergisst und die einem zeigen, dass man am Leben ist. Ich schwor mir, mein Leben in vollen Zügen zu leben, mein Potential voll auszunutzen, an meine Grenzen zu gehen und die Welt zu entdecken und noch heute bin ich fest davon überzeugt, dass ich genau das machen werde. Haltet mich für bescheuert, haltet mich für übergeschnappt, aber das ist es was ich will. Träume niemals zu klein!

Nach diesem Erlebnis ging es dann zurück an den Bus und wir zogen uns alle um. Anschließend wartete in Mitten des Regenwaldes ein super leckeres Mittagessen auf uns, dass eine ältere Dame für unsere Truppe gekocht hatte. Gemeinsam genossen wir die tolle Atmosphäre und unterhielten uns in "bestem" Spanisch. Dabei lernten Carin und ich vor allem die Spanisch Wöter für großartig kennen wie : padrisimo, con madres, muchisimo usw... die Mexikaner lieben es alles zu verniedlichen oder ins unendliche zu steigern. Es ist ähnlich wie im Deutschen mit Herz und Herzchen, oder Hund und Hündchen, bloß dass die Mexikaner das andauernd machen und auch bei Lebensmittel keinen Halt machen. Beispielsweise gibt es ein normales Corona und dann gibt es auch ein "Coronita", also ein kleines Corona :D

Anschließend ging es mit dem Bus wieder nach Ciudad Valles und gegen 19 Uhr waren wir wieder erschöpft, aber glücklich im Hostel. Als wir dann grad das Hostel verlassen wollten, fiel mir auf das mir meine Kamera fehlte. OH NOO! Verdammt, ich wusste das dieser Moment kommen würde. Ich bin ein Schwachkopf :( Ein Wunder, dass ich bis hierher nicht schon viel eher was vergessen hatte. Panisch suchte ich überall, aber die Kamera war nicht aufzufinden. Neeein, nicht meine Kamera mit all den großartigen Bildern und Erinnerungen....Doch eigentlich gab es nur eine Möglichkeit wo die Kamera sein könnte. Im Bus! Zum Glück erreichte ich noch ein paar Leute von Huaxteca.com und tatsächlich, die Kamera war im Bus!YEAH, das Glück ist also doch mit den Tüchtigen! Das zumindest dachte ich in diesem Moment. Also alles nochmal gut gegangen, puuuuh. Das war knapp!

Da unser Bus nach Aguascalientes erst um 00:30 Uhr abfahren würde, verbrachten Carin und ich den Abend mit einer Freundin von Ross. Diese hatte mir den Kontakt zu Maria,so der Name der Freundin, hergestellt und wie immer hier in Mexiko, verlief alles unkompliziert und Maria holte uns gegen 20 Uhr am Hostel ab. Mit dabei hatte sie drei weitere Freundinnen und zwei Freunde. Und alle waren wirklich nett. Und Maria auch ziemlich heiß, dass nur nebenbei :D Einer der Jungs lud uns dann zu ein paar Bier in sein Haus ein. Und das Haus war wirklich geil! Mit Pool, Palmen, Musikanlage und und und...Erinnerte mich stark an Projekt X.
So verbrachten wir diesen letzten Abend in CV mit wirklich sehr sehr netten Leuten. Wir tanzten ein bisschen, tranken ein Bier, lachte und natürlich unterhielten wir uns über Deutschland. Deutschland ist hier in Mexiko einfacg so beliebt, es ist irre. Ich habe noch keinen Mexikaner getroffen, der nicht mal gerne nach Deutschland kommen möchte oder Deutschland nicht mag! Unser Image hier ist echt überragend, also egal was ihr in Deutschland macht, macht weiter so!! :D 

Alemania und die Nationalelf sind einfach überall beliebt!!


Maria und ich

Las chicas y yo :)
Die gesamte Crew im Selfie
Las chicas y el aleman..rrrr...
Und so verging die Zeit in der angenehmen Gesellschaft wirklich schnell und um halb 1 machten wir uns alle auf den Weg zur Autobusstation. Wirklich alle gingen mit, um mit uns zu warten und uns zu verabschieden und das obwohl wir uns erst seit knapp 5 Stunden kannten. Ich lieb die Gastfreundlichkeitb der Mexikaner einfach! Leider hatte unser Bus fast eine Stunde Verspätung (schlimmer als die deutsche Bahn) und so stiegen Carin und ich gegen halb 2 völlig müde in den Bus Richtung Heimat. Ein sehr sehr erlebnisreiches Wochenende lag hinter uns. Wir hatten verdammt viel erlebt und wunderbare neue Leute kennengelernt. Trotz dass dieser Trip nicht wirklich billig war, hatte sich jeder Pesos doch gelohnt. Und so schlief ich glücklich im Autobus ein...und wachte erst in Aguasclientes gegen halb 9 morgens wieder auf! Hundemüde, aber zufrieden.


Das war also meine vierte Woche in Aguascalientes. Danke, dass ihr wieder bis zum Schluss durchgehalten habt. Ihr seid die Besten!

Bis bald und herzliche Grüße,

Pascal