Donnerstag, 25. Dezember 2014

Feliz Navidad und frohe Weihnachten an alle meine Follower

Ich wünsche allen meinen Bloglesern, Freunden und Bekannten frohe Weihnachten, ein frohes Fest und ein paar besinnliche Tage mit eurer Familie. Ich hoffe alle eure Wünsche und Träume sind in Erfüllung gegangen oder werden spätestens im nächsten Jahr Realität werden. Denkt dran: Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied!

Für mich ist Weihnachten und die Tage „zwischen den Jahren“ auch eine Zeit des Besinnens, einfach mal innezuhalten, das alte Jahr zu überdenken und das neue Jahr willkommen zu heißen. Und wenn ich so über das abgelaufene Jahr nachdenke, dann ist da vor allem ein Wort ganz fett in meinem Kopf: Dankbarkeit!
Ich bin wirklich dankbar für alle die kleinen und großen Momente die ich mit euch zusammen verbringen durfte und bin glücklich, dass ich jeden von euch kenne. Ohne euch wäre dieses Mexiko-Abenteuer nicht möglich! Danke, dass ihr mir eine der besten Zeiten meines Lebens ermöglicht!
Weil ich eigentlich schon (fast) alles habe, was ich zum Glücklichsein so brauche bereits schon habe, ist meine Wunschzettel dieses Jahr relativ klein. Ich wünsche dieses Jahr nur zwei kleine Sache:

1.) Dass wir uns ganz bald gesund und munter wiedersehen und zusammen anstoßen
2.) Dass sich mein Verhältnis zu dir, sei es als Freund, Freundin, Cousin, Mama oder Bruder, weiter verbessert und wir noch enger zusammenrücken.

Bis dahin, genießt euer Leben und macht das absolut beste daraus!

Enden möchte ich mit dem Gedicht, dass ich mir dieses Jahr für Weihnachten ausgesucht habe und das für mich die Quintessenz von Weihnachten ist:


"Was Weihnachten ist, haben wir fast vergessen
Weihnachten ist mehr als nur ein festliches Essen.
Weihnachten ist mehr als Lärmen und Kaufen,
durch neonbeleuchtete Straßen laufen.
Weihnachten ist: Zeit für Freunde und Familie haben,
und sie erfreuen mit kleinen Gaben.
Weihnachten ist mehr als Geschenke schenken.
Weihnachten ist: Mit dem Herzen denken.
Schöne Lieder und manch warmes Wort,
tiefe Sehnsucht und ein ruhiger Ort.
Gedanken, die voll Liebe klingen,
Weihnacht’ möcht’ ich nur mit EUCH verbringen
Ich wünsche Euch von ganzem Herzen viele Tage ohne Schmerzen, den Himmel mit viel Sternenlichtern, und ein Lächeln auf Euren Gesichtern. Ich wünsche Euch nur Freud, kein Leid und immer das Gefühl der Geborgenheit. So soll es sein zu diesem Feste und auch für das kommende Jahr – nur das Beste."

In diesem Sinne frohe Weihnachten und Feliz Navidad!










Dienstag, 23. Dezember 2014

Elf Wochen in Mexiko.... El tiempo vuela (Die Zeit verfliegt)



Hola meine lieben Freunde und Hallo meine liebe Familie,

gerade sitze ich ganz bequem und bei strahlendem mexikanischen Sonnenschein im Reisebus von Mexiko Cit nach Oaxcaca und schreibe inmitten der idylischen mexikanischen Natur diesen Blogeintrag über meine vergangene Woche und insgesamt elfte Woche in Aguascalientes. 11 Wochen sind also vorbei. Wow! Time flies. El tiempo vuela. Die Zeit verfliegt
Falls ihr fragt euch warum ich im Bus nach Oaxcaca sitze, möchte ich euch die Antwort natürlich nicht vorenthalten. Nun ja ich habe mich entschlossen meine freie Zeit nach meinem Projektende am vergangenen Freitag  zu nutzen und einen Trip in die wundervolle Stadt Oaxcaca und zu den noch wundervolleren Stränden in Puerto Escondido zu machen. Über diese Reise nach Oaxcaca und über meinen ersten Strandbesuch hier in Mexiko werde ich euch natürlich ausführlich berichten. Aber eines nach dem anderen.

Heute gibt es erstmal meinen Bericht über die vergangene Woche in Aguascalientes. Da mein Laptopakku genau für 1.45 Stunden ausreicht und ich euch nicht immer so viel zum Lesen zumuten möchte, werde ich heute wohl einen etwas kürzeren Blogeintrag schreiben. Also genießt es dieses Mal nicht so viel lesen zu müssen, es werden sicherlich auch wieder andere Zeiten kommen ;-) Also ohne große Umschweife, ab geht’s durch die Mitte, rein ins Wesentliche, rein in meine vergangene Woche im geliebten Aguascalienties. 
 
Beginnen möchte ich dieses Mal mit dem wichtigsten Part der vergangenen Woche- meinem Projektende. Das wohl wichtigste in der vergangenen Woche war, das diese Woche auch gleichzeitig meine letzte im MLB-Projekt war. Damit war es auch meine letzte Woche im liebgewonnenen Emax-Gebäude und mit meinen Studenten, die mittlerweile zu Freunden geworden sind. Das Projektende war gleichzeitig ein deutliches Zeichen, dass der erste Abschnitt meines Aufenthaltes hier in Mexiko ist also schon zu Ende. 

Die letzte Woche nutzte ich noch einmal intensiv mit meinen verbliebenen Studenten, denn Rodrigo sowie Samuel hatten sich aus privaten bzw. schulischen Verpflichtungen bereits eine Woche zuvor von mir verabschiedet. So gab ich also nur noch meinen zwei verbliebenen Gruppen Unterricht. Gemeinsam erarbeiteten wir uns in dieser Woche wie man die Uhr in Deutschland liest, wie man über das Wetter spricht (Wetter ist immer wichtig, denn wenn man nicht weiß über was man sprechen soll, spricht man einfach über das Wetter, Smalltalk halt) sowie was Präpositionen in der deutschen Sprache sind und wie diese richtig angewendet werden. Zudem gab es natürlich auch wieder einen kulturellen Part diese Woche, bei dem wir über die deutsche Musik sprachen. Ich liebe deutsche Musik, sei  z.B. Bosse, die Sportis, Madsen oder Clueso. Alle machen großartige Musik und ich wollte meine Studenten ein Teil von meinem persönlichen Musikgeschmack weitergeben und sie für die deutsche Musik begeistern. Letztlich verändert Musik nicht die Welt, aber sie macht die Welt ab und zu ein bisschen schöner und zumindest mich ein wenig glücklicher. Musik ist eines der schönsten Dinge auf dieser Welt und kann die Sprache spielerisch vermitteln. weshalb ich unbedingt diese Unterrichtseinheit mit meinen Studenten machen wollte. So ging ich also mit ihnen vom bayrischen Bierlied bis hin zu Tokio Hotel alle wichtigen deutschen Bands und Musikrichtungen durch und gab ihnen am Ende eine deutsche Musikplayliste. Vielleicht wird ja der ein oder andere jetzt Materia hören anstatt Angels de Azul. Schön wäre es ;-)

Für die letzte Unterrichtseinheit hatte ich dann in mühevoller und stundenlanger Arbeit einen Abschlusstest für mein Studenten vorbereitet, der alle wesentliche Lerninhalte abdeckte und somit für meine Studenten die optimale Gelegenheit war ihr Deutsch zu überprüfen.

Der Abschlusstest...
....hart aber fair


Zudem gab es von mir ein kleines Abschiedsgeschenk. Ich hatte für jeden das Gruppenfoto, welches wir die Tage gemacht hatten, ausgedruckt und ein paar nette Zeilen für jeden dazu geschrieben. Dieses Foto gab es dann am Ende des Tests als kleine Aufmerksamkeit meinerseits, worüber sich alle freuten. Es war mir wichtig mich so persönlich von allen zu verabschieden und mich für die zurückliegenden tollen 9 Wochen zu bedanken. Letztendlich ist doch der letzte Eindruck eines Menschen mindestens genauso wichtig wie der erste. Manchmal sogar noch wichtiger, da er lange im Gedächtnis bleiben wird.

Mexiko und Deutschland vereint: Saul, Christian und ich
Alan, Gabi, Viktor und ich beim Avschlussfoto
So endete also mein erstes Projekt hier in Mexiko. Die Zeit, das muss ich dieser Stelle einfach wiederholen, ist tatsächlich rasend schnell vergangen. Vom ersten Tag an hat mir die Arbeit im MLB-Projekt als Lehrer für deutsche Sprache und die deutsche Kultur super viel Spaß gemacht. Es war eine komplette neue Herausforderung und Erfahrung für mich als Lehrer zu arbeiten, da ich so etwas noch nie vorher gemacht hatte. Und diese neue Erfahrung hat mich auf jeden Fall weiter gebracht auf meinem Lebens-und Karriereweg. Was habe ich aus dem Projekt gelernt?
1.)    Angstfrei, selbstbewusst und sympathisch vor anderen Leuten zu sprechen
2.)    Menschenkenntnis: Erkennen wo die Schwächen  meiner Schüler liegen und mit ihnen individuell sowie zielgerichtet daran zu arbeiten
3.)    Sachverhalte und Lerninhalte strukturiert  an den Mann zu bringen
4.)    Geduldig und nachsichtig mit meinen Schülern umzugehen
5.)    Meine Schüler durch Lob und Tadel anzutreiben und zu motvieren
6.)    Unterrichtseinheiten interessant und informativ zu gestalten
7.)    Unterrichtsmaterialien auszuwählen und ganzen Unterrichtseinheiten strukturiert vorzubereiten, zu organisieren sowie einen Unterricht logisch aufeinander aufzubauen
8.)    Einblicke in die Vorteile und die Nachteile des Lehrberufes

Als Fazit bleibt festzuhalten, dass das MLB Projekt in jedem Fall ein gutes erstes Projekt für mich war und meine Erwartungen mehr als erfüllt hat. Natürlich war der Start in das Projekt nicht der aller beste und ich hatte zugegebenermaßen so meine Probleme am Anfang, aber nach und nach habe ich mich mit meiner Arbeit angefreudet und hatte verdammt viel Spaß beim Lehren. Optimal für mich war für mich die Arbeit mit den kleine Studentengruppen und die totale Flexibilität meiner Arbeit. Ich konnte  ohne (Erwartungs-) Druck meine ersten Erfahrungen im Lehrberuf machen und durfte total frei, flexible und nach meinen Vorstellungen mit meinen Studenten arbeiten, d.h. ich war vom ersten bis zum letzten Tag für die Unterrichtstage, die Lerninhalte sowie die Unterrichtslänge verantwortlich. Obwohl es im Nachgang betrachtet einige Verbesserungsmöglichkeiten sowohl bei der Organisation und Umsetzung des Projektes als auch bei meinem Unterricht gibt, war das Projekt doch ein absoluter Erfolg für alle Beteiligten, sowohl für meine Studenten als auch für mich. Während ich meine gewünschten Erfahrungen machen, viel lernen durfte und einige tolle, neue Freundschaften aufbauen konnte, lernten meine Schüler/Studenten für geringes Geld einiges über die Kultur sowie das Leben in Deutschland und natürlich die deutsche Sprache von einem „echten“ Deutschen. Eine WIN-WIN-Situation also für beide. So soll es doch sein.

 
Neben diesem beruflichen Teil hatte die Woche natürlich auch einen privaten Gegenpart, von dem ich euch berichten möchte:

Yoga/Pilatis

Diese Woche war nicht nur meine letzte im MLB-Projekt, sondern auch gleichzeitig meine (vorerst) letzte Woche als Pilatis bzw. Yoga-Schüler. Auch dort ging eine sehr schöne, lehrreiche und lustige Zeit also zu Ende. Es hieß also ein letztes Mal tiiiiief einatmen und kraftvoll ausatmen…..
Zum Abschluss machten Linda und ich noch mit unserer super netten und sympathischen Yoga-Lehrerin Maria ein paar Fotos. Und jetzt schaut euch einfach unsere geschmeidigen Körper an. Neue Pilatis/-Yoga-Götter sind geboren ;-)
Unsere Yoga-Truppe ;-)

Die deutschen Yoga-Götter
Was eine Körperspannung...

Aguscalientes-Booklet


Am Donnerstag traf ich mich mit  Linda, Ian und Paco um weiter am AGS-Booklet zu arbeiten. gingen wir zu Las tres centurias. Dort gab es einst einen der größten und wichtigsten Industriezweige in AGS - der Zug-und Lokverkehr. Tausende Menschen arbeiteten dort und wichtige Ressourcen des Landes sowie Personen konnten von hier mit dem Zug nach ganz Mexiko transportiert werden. Gegen 1990 jedoch entschied sich die Regierung den Personen-Zugverkehr einzustellen, da Aufwand und Ertrag nicht mehr im Verhältnis standen. Die Leute reisten lieber mit dem Bus oder mit dem Auto, sodass nach und nach der ganze Personenzugverkehr in Mexiko eingestellt wurde. Heute befinden sich in Las tres centurias nur noch Erinnerungsstücke an die Zeit des Zugverkehrs. Hier ein paar Eindrücke










Zügen sind wirklich etwas außergewöhnliches hier, denn im Gegensatz zu Deutschland, gibt es kein Zugsystem und keine Züge. Während für viele von uns ( gerade für arme Studenten) der Zug und die Straßenbahn DIE Hauptverkehrsmittel sind um von A nach B zu kommen, sind es in Mexiko ganz klar die super komfortablen Fernreisebusse und Autos. In Sachen Fernreise mit Bussen ist Mexiko Deutschland momentan klar überlegen, denn während bei uns das Geschäft mit Fernreisebusen in den letzten 2-3 Jahren sich langsam entwickelt, gibt es hier in Mexiko schon eine echte Reisebus-Kultur. In jeder Stadt gibt es ein „Central de Autobuses“, also einen großen Busbahnhof an dem man vor Ort Tickets kaufen kann und von dem man abreisen kann. Von Alt bis Jung, vom Opa bis zum Baby, alle reisen hier mit dem Bus. Es gibt unzählige Buslinien und Marken zwischen denen man wählen kann. Die Palette der verschiedenen Busmarken bietet von Super-Komfort mit kostenlosem WiFi, freien Getränken & Snacks, sauberen Toiletten, bequemen Sitzen, pünktlichen Ab-und Ankunftszeiten sowie individuellem Entertainment-Programm mit Fernseh, Musik und Lesemöglichkeiten bis hin zu schlichten, stinknormalen Reisebussen mit wenig Komfort alles. Für mich persönlich am empfehlenswertesten sind Primera Plus ,ETN und Touristar. Während alle drei tollen Service und vor allem Pünktlichkeit bieten, sticht Primera Plus mit seinem Angebot an freien Getränken, bequemen Sitzen sowie Steckdosen und WLAN doch heraus. Also falls ihr mal vorhabt nach Mexiko zu reisen, kann ich euch die Reisebusse sehr empfehlen. 


Abschied:


Diese Woche hieß es auch wieder Abschied nehmen denn nach ihrem knapp 10-wöchigen Praktikum mit AIESEC verabschiedete ich mich in dieser Woche von Andre und Linda. Beide wurden in den letzten 10 Wochen zu Freunde und Vertrauenspersonen, die ich sicherlich das ein oder andere Mal vermissen werde. Es kostet doch immer viel Energie und vorallem Zeit Freundschaften aufzubauen und bei jeder neuen Freundschaft ist man gezwungen von Point Zero zu starten. Eine Freundschaft entwickelt sich dann langsam, Schritt für Schritt mit all den Gesprächen die man zusammen hat und mit all den Dingen die man zusammen erlebt. Und natürlich hatten wir in den abgelaufenen Wochen unheimlich viel in einer unheimlich kurzen und intensiven Zeit erlebt, sodass wir uns relativ schnell kennenlernten. Während Andre der lustige, trinkfeste Brasilianer war, der Bier wahrscheinlich mehr liebt als jeder Mensch den ich bisher kennengelernt habe und dementsprechend einen schönen „Bier-Panz“ hat, war Linda die zierliche, unkomplizierte und super sympatische Deutsche, die Posole, Muffins und Tomatensaft mehr liebt als alles andere hier.

Abschiedsessen von Andre
Linda mit ihrem Tomatensaft und ihren Muffins ;-)
Aus Dankbarkeit für unsere tolle, unvergessliche gemeinsame Zeit hier in Mexiko  habe ich auch diesen beiden ein kleines Abschiedsgeschenk gemacht und zum Abschied haben wir uns geschworen uns irgendwann, irgendwo wiederzusehen. Sei es in Deutschland, Brasilien oder in AGS zur berühmt berüchtigten Feria. Natürlich ist das ein ambitioniertes Vorhaben, aber die Welt ist ein Dorf und ich denke ein Wiedersehen ist auf keinen Fall unmöglich. Und Brasilien ist ja auch kein schlechtes Reiseland ;-)

PS: Mama, falls es irgendwann mal bei uns anruft oder ein dicklicher, bärtiger, komischsprechender Mann vor unserer Tür steht, sei bitte freundlich. Das könnte Andre sein. Biete ihm einfach ein Bier an und er wird zufrieden sein ;-)

Fußball:


Am Donnerstag stand eigentlich unser wöchentliches Fußballmatch auf dem Programm – Eigentlich! Denn nachdem ich mich schon voll motiviert 15-Minuten warm gerannt hatte, holte mich  Danny dann vom Feld und teilte mir mit das unser Gegner nicht kommen wird. Naja, das ist eben Mexiko. Manchmal kommen die Schiedsrichter nicht, manchmal die eigenen Team-Kollegen und manchmal eben das gegnerische Team. Hier muss man immer mit allem rechnen! Mexiko ist und bleibt ein Land der unbegrenzten Möglichkeiten ;-)
Dagegen fand das Spiel am Sonntag statt. Nach der Niederlage letzte Woche und der danach sehr emotionalen Aussprache, waren natürlich alle heiß dieses Mal zu gewinnen. Dies gelang letztendlich auch klar und deutlich mit 5:1. Unser Gegner war uns bei diesem Sieg mit zwei Eigentoren natürlich auch ein bisschen hilfreich, aber schließlich hatten wir diese Tore auch irgendwie „erzwungen“. So gelang uns also ein weiterer wichtiger Sieg um uns für die Playoffs/Finales im nächsten Jahr zu qualifizieren. Dazu müssen wir mindestens unter die besten 8 Mannschaften der Liga kommen, wozu uns noch zwei Siege fehlen. Aber da wir nur noch gegen schwächere Mannschaften spielen, bin ich zuversichtlich, dass wir uns sicher qualifizieren werden.

Familie:


Diese Woche stand auch ganz klar die Familie im Fokus. Obwohl ich natürlich gerade jetzt vor Weihnachten ab und an meine Familie vermisse, fühle ich mich doch wohl hier, denn ich habe auch hier meine Familie. Sie ist zwar anders und meine beiden Familien sind sicherlich nicht zu vergleichen, aber dennoch fühle ich mich in beiden pudelwohl. Meine mexikanische Familie ist mir in den vergangen zweieinhalb Monaten schon ein bisschen ans Herz gewachsen. Während Danny mir z.B. immer wieder sagt, dass ich für ihn ein echter Bruder bin und Dannys Ehefrau Silvia mir diese Woche sagte, dass sie und Kevin mich jetzt schon vermissen, habe ich auch zum Rest der Familie einen immer besseren Draht. Diego ist ganz klar mein bester Freund und wie ein dritter Bruder für mich, mit dem ich mich über alles unterhalten kann. Natürlich unterhalten wir uns oft über Frauen und banale, typisch männliche Dinge, lachen viel zu zusammen und beleidigen uns,  aber oftmals haben wir auch ernste Gesprächsthemen z.B. was unsere Familien oder unsere Zukunftspläne anbelangt. Ich habe wirklich ein großes Glück, dass wir uns so gut verstehen! Auch mit meinen  zwei Schwestern Karina und Valeria ( ausgesprochen Baleria) habe ich ein ausgezeichnetes Verhältnis. Karina ist mit ihren 16 Jahren eine pubertierende Frau, während Valeria mit ihren 13 Jahren zwischen Kind und Teenager schwankt. Mit beiden unterhalte ich mich immer wieder und mache meinen Spaß. Gerade jetzt wo beide Ferien haben und den ganzen Tag im Haus sind, sehen wir uns natürlich öfter und haben mehr miteinander zu  tun. Ich darf auch immer wieder die Freundinnen der beiden kennenlernen.  Süß waren diese Woche die Freundinnen von Valeria, die ganz aufgeregt waren mich kennenzulernen und ganz mädchenhaft lachten, als ich mit ihnen schäkerte. Als ich nach meinem Workout am Mittwochmittag heimkam, standen alle in der Küche und beobachteten jeden Schritt den ich machte. Man hätte beinahe meinen können die Mädels wären ein bisschen verknallt, haha  :D

Auch mit Diegos Eltern verstehe ich mich richtig gut. Mit Diegos Mama hatte ich diese Woche zwei lange Gespräche über Familie und Erziehung. Sie erzählte mir dabei die ganze „Historie“ der Familie Galindo, wie sich Daniel und sie kennengelernt hatten, durch welche schweren finanziellen und persönlichen Zeiten sie  und Daniel während ihrer Ehe gegangen sind und wie die Familie heute dasteht Das Ganze war super interessant für mich und dass wir über solche persönlichen Dingen reden, zeigt, dass wir mittlerweile ein enges Vertrauensverhältnis haben. Juanita Maria, so der Name meiner Mama hier, hat genauso wie meine“echte“ Mama einen Full-Time-Job als Lehrerin an einer Schule und nebenbei als Hausfrau, um den ich sie nicht beneide. Ich bewundere wirklich was sie jeden Tag für die Familie leistet und wie sie ganz selbstverständlich ihre Interessen hinter die ihrer Familie stellt. Genau das bewundere ich  auch an dir Mama und bin super dankbar dafür! Ihr Mamas seid doch die Größten!
Diegos Papa hingegen ist ganz klar der Boss in der Familie und ein typischer Mexikaner mit seinem Schnauzer, seinen pechschwarzen Haaren und seiner Vorliebe für Taccos. Und obwohl er manchmal vielleicht wie ein mexikanischer Macho wirkt, ist er doch das genaue Gegenteil. Er hilft sehr viel im Haushalt mit, vor allem beim samstäglichen Hausputz und beim Einkaufen. Zudem ist Daniel sehr herzlich und lustig. Er ist der Spaßmacher der Familie und bei ihm kann man sich nie sicher sein, ob er jetzt im Ernst oder im Spaß spricht. Er liebt es ironisch zu sprechen und auch wenn es für mich oftmals schwierig ist diesen typischen mexikanischen „double-sense“ zu verstehen, muss auch ich oft über ihn lachen. Daniel ist wirklich ein herzensguter Mensch und für mich Ratgeber, Freund und  Respektsperson in einem, so wie das bei einem Papa nun mal so ist.
Insgesamt kann ich  nur wiederholt sagen, dass ich großes Glück habe mit der Familie zusammenwohnen zu dürfen. Alle sorgen und kümmern sich um mich. Vor jeder großen Reise klärt mich Daniel über alle Reisegefahren auf und  Juanita Maria, wie du Mama, bittet mich inständig ihr zu schreiben, was ich mache und wo ich bin, vor allem wenn ich auf reise. Sehr süß!

Um mich dankbar gegenüber meiner mexikanischen Familie zu zeigen und wenigstens ein bisschen was zurückzugeben von all dem was ich bisher erhalten habe, lud ich am Sonntag dann endlich, nach drei zuvor gescheiterten Anläufen, zum gemeinsamen Familienessen ein. Da das Essen etwas außergewöhnliches  sein, weshalb wir in kein typisches mexikanisches Restaurant , sondern in ein kleines feines Fisch-Restaurant gingen.
Ich hatte extra für dieses Familienessen ein kleine Rede in Spanisch vorbreitet, um meiner Dankbarkeit auch Ausdruck zu verleihen. Letztendlich aber ließ ich meine vollgeschriebene DIN A4 Seite in meiner Hosentasche stecken und sagte nur ein paar Sätze, die aber all das ausdrückten, was ich mir zu sagen vorgenommen hatte. Das Essen war  überaus lecker und  zudem verdammt billig. Obwohl alle Fisch aßen und ein Getränk dazu bestellt hatten, zahlte ich am Ende nur knapp 50 Euro. Da kann man mal nicht meckern.
Zudem denke ich, dass das gemeinsame Beisammen sein und dieser kleine Akt der Dankbarkeit unser Familienverhältnis noch einmal verbessert hat. Insgesamt war es also eine rundum gelungene Sache.

Samstagmorgenfrühstück im Hause Galindo
Mexikanisches Frühstück
Neben all den positiven Aspekten dieser Woche  gab es auch einen kleinen Wermuttropfen: Meine Vergangenheit holte mich ein. Was meine ich damit? Nun ja, die Leute die regelmäßig mit mir zu tun haben, wissen ja, dass meine Vergesslichkeit wohl zu meinen größten Schwächen gehört. Offene Küchenschränke, vergessene Sachen in der Umkleide oder die verzweifelte Suche nach Dingen sind ja eigentlich an der Tagesordnung bei mir. Und obwohl ich mich in diesem Punkt sehr verbessert habe, holte mich diese Schwäche vor allem diese Woche wiederholt ein. Ich vergaß regelmäßig das Licht im Bad auszumachen und den Hebel für die Klospülung wieder richtig nach oben zu drücken nachdem ich die Spülung benutzt hatte, damit nicht unendlich viel Wasser verbraucht wird. Bei den ersten 2-3 Mal wies mich Diego noch freundlich darauf hin bitte in Zukunft daran zu denken, aber beim 8-9 Mal waren er und Daniel wirklich sauer auf mich und machten mir deutlich klar, dass ich in Zukunft daran zu denken habe. Ohne wenn und aber! Oh man… ehrlich gesagt, fühlte  ich mich teilweise echt schlecht. Ich hatte mir so fest vorgenommen mich zu verbessen und nun kam ich mir wirklich wieder der letzte Trottel vor, immer und immer wieder diese zwei Kleinigkeiten zu vergessen. Da philosophiere ich hier groß über mein tolles Leben, schiede große Pläne, aber bekomm es im Gegenzug nicht gebacken, regelmäßig einen Lichtschalter zu bedienen und einen Hebel hochzudrücken…nur noch dumm.
Aber jeder Mensch hat nun mal seine Fehler und Schwächen, du genauso wie ich.Für mich sind diese Fehler, das beste Zeichen, dass ich mich verbessern kann bzw. muss. Nicht mehr und nicht weniger. Und wenn du 22 Jahre nie einen Hebel bedienen musstest nachdem du auf dem Klo warst, dauert es eben seine Zeit sich daran zu gewöhnen. Aber ich bin ja lernwillig, also sollte, das wohl auch in den Griff zu bekommen sein, oder?

Weihnachten:


Natürlich war euch Weihnachten diese Woche ein Thema, schließlich sind es nicht mal mehr zwei Wochen bis zum Fest. Da ich aufgrund meiner Oaxcaca-Reise bis kurz vor Weihnachten nicht in Aguascalientes sein werde, war diese Woche die letzte Woche, um Weihnachtsgeschenke für meine Familie zu besorgen. Ich hatte mir im Vorfeld einige Gedanken gemacht, was ich denn jedem Einzelnen so schenken könnte. Eigentlich bin ich nicht der große Fan von teuren materiellen Geschenken, da die meisten teuren Sachen einfach nur ein Schweinegeld kosten und total lieb-und einfallslos sind. Ich bin der Meinung, dass ein kleines, vielleicht selbstgemachtes Geschenk, das von Herzen kommt, da doch immer besser ist. Und letztendlich ist  eine tolle Zeit zusammen mit der Familie zu verbringen an Weihnachten doch das größte und beste Geschenk auf der Welt.
Nichtsdestotrotz kaufte ich entgegen dieser allgemeinen Ansicht für alle ein kleines Geschenk, wobei das Geschenk immer zeigen sollte, dass ich mir explizit Gedanken gemacht habe. Zudem schrieb ich für jeden eine kleine Karte oder druckte ein kleines gemeinsames Foto aus und schrieb ein paar nette Zeilen. Glücklicherweise hatte ich nach vier stündigem Power-Weihnachtsshopping gemeinsam mit Kary, alle meine gewünschten Geschenke zusammen und konnte alles verpacken, bevor es nach Oaxaca ging.
Weihnachten kann also kommen!

Kary:

Diese Woche war nicht nur die letzte Woche im MLB-Projekt und im Yoga-Kurs sondern auch meine letzte gemeinsame Woche mit Kary. Und ja was soll ich groß drum rum reden, wir verbrachten unheimlich viel Zeit zusammen diese Woche. Ich weiß all meine Jungs erwarten hier von mir, dass eine mexikanische Frau nach der anderen fällt und das auf mein Punktekonto regelmäßig  neues Guthaben kommt. Und ja natürlich, sind die mexikanischen Frauen heiß und ich bin ein Mann. Natürlich genieße ich es, dass ich als Deutscher hier leichtes Spiel habe.
Natürlich läuft da ab und zu was und natürlich klingelt es manchmal P-P-P-P.....
Aber im Grunde bin ich nach knapp drei Jahren wildem Singelleben als Student nicht mehr darauf aus jede zweite Woche mit einer anderen Frau auszugehen. Ich bin einfach satt von diesem teilweise doch sehr oberflächlichem Spiel. Obwohl ich anderen Frauen gerne hinterherschaue, habe ich keinen Drang unbedingt eine Frau kennenlernen zu müssen. Ich habe mein Leben als Single wirklich genauso und in jedem Fall meine Erfahrungen gemacht, die ich machen wollte. Ich bin in den letzten drei Jahren aber auch gereift. Und zu diesem Reifeprozess gehört auch dazu, dass auf das allzu wilden Singleleben nicht mehr ganz so viel Bock habe. Schon die letzten Monate bevor ich hier nach Mexiko gekommen bin, ist es um mich bedeutend stiller geworden und ich habe mich mehr auf andere Sachen als auf Frauen konzentriert. Und eigentlich war ich nach drei Jahren Singeldasein bereit für ein neues Abenteuer. Leider gibt es intelligente, humorvolle, spontane, lebenslustige und hübsche Frauen bzw. Frauen die meinen Vorstellungen entsprechen jedoch nicht wie Sand am Meer, weshalb das ganze gar nicht so einfach ist wie ich es mir vorgestellt hatte. Wenn immer ich wollte, wollte meine Frau nicht und wenn immer die Frau wollte, wollte ich nicht. Bahhh, Liebe kann schon kompliziert sein. Aber ich sehe das Ganze immer wie ein großes Spiel: Mal gewinnst du, mal verlierst du. Wie immer halt im Leben.  Naja, um eine lange Geschichte kurz zu machen: Ich verbringe wirklich gern Zeit mit Kary momentan, da sie einfach viel Charaktereigenschaften hat die ich an Frauen schätze und ich bei ihr einfach ich sein kann, ohne mich verstellen zu müssen. Ich fühle mich wohl bei ihr und obwohl es mit ihr, wie mit allen verdammten Frauen (sorry an dieser Stelle), manchmal nicht leicht ist, bin ich doch irgendwie froh hier in dieser völlig fremden Welt jemanden zu haben, dem ich vertrauen kann und mit dem ich meine Gefühle und Momente teilen kann.Klingt Homo ist aber die pure Wahrheit. Im Grunde bin ich doch, wie jeder Mensch, auch nur auf der lebenslangen Suche nach etwas Liebe, etwas Geborgenheit und etwas Abenteuer. Und auf dieser Suche mache ich momentan einen Zwischenhalt bei Kary. Nicht mehr und nicht weniger. Wir genießen zusammen einfach unsere Zeit hier, unter dem Wissen, dass sie endlich ist. Ich werde in knapp 3,5 Monaten wieder zurückkommen und deshalb hier keine feste Beziehung aufbauen, aber dennoch ist Kary momentan meine MLAG (mexikanische Lebensabschnittsgefährtin) zumindest für eine bestimmte Zeit. Mal sehen was die nächsten Wochen so bringen, mal sehen was da alles so läuft. Ich werde in jedem Fall meine Zeit hier ausnutzen und versuchen soviel Spaß zu haben. Momentan ist es mit Kary.Vielleicht bald mit jemand anderem. Was die nächsten Wochen bringen, das weiß schließlich nur das Orakel ;-)

Waaaaas up ;-)

Freunde (Quintett+1, Brudi, Annika)

Ja auch meine Freunde waren diese Woche am Start. Diesen Freitag fand die mittlerweile schon legendäre Weihnachtsfeier des Quintett+1 statt. Wer diesen feststehenden Begriff nicht kennt,  und unter Quintett+1  keine Vorstellungen hat, dem ist beim besten Willen nicht zu helfen ;-) Spaß. Ich werds euch natürlich erklären. Das Quintett+1 ist meine Lieblingstruppe ursprünglich bestehend aus meinen Schulfreunden Jochen, David und Jonas sowie meinem Bruder Frederic. Naja und mittlerweile auch Kevin. Diesen treudoofen Hund bekommt man halt einfach nicht so schnell los, weshalb wir uns nach langem Zögern dazu entschieden haben ihn in unseren ehrenhaften Kreis aufzunehmen. Highlight unserer Truppe ist die seit nunmehr vier Jahren stattfindende Weihnachtsfeier Anfang Dezember, die wir als festen Termin in unserem Kalender einbetoniert haben. Leider konnte ich dieses Jahr nicht persönlich an dieser hochklassigen, hochprozentigen und „hochverdummenden“ Veranstaltung  persönlich teilnehmen, was uns in Zeiten von Skype und Co. jedoch nicht daran hindern sollte uns zumindest zu sehen und ein bisschen dumm zu babbeln zu können. Ich hatte mich dem Anlass entsprechend extra in mein schickes Quintett-Shirt geworfen und war bereit endlich meine Freunde wieder zu sehen. Leider meinte es die verfluchte Technik an diesem Tag nicht so gut mit uns und trotz unzähliger verzweifelter Versuche, lautem Gebrülle und Beleidigungen bekamen wir es nicht hin, eine ordentliche Skype-Verbindung aufzubauen, mit gutem Bild und Ton. Während mich das Quintett scharf (ich bin hald ach e scharfer Hunde ;-), bunt und in Farbe sah, sah ich nur große Pixxel und hörte nur Ahahahajaonmaü…Fickfehler…..Dedschdse?.....mexikanischer Schnurri…usw.
Das war zwar einerseits schön, weil es so heimisch und dummblöd klang, aber anderseits wäre uns allen eine Gespräch mit mehr Bild und Ton lieber gewesen. So brüllten wir uns eine halbe Stunde lang an, feierten uns ein bisschen, ich sah nackte Ärsche und meine Schwester Karina meine stark alkoholisierten Freunde. Äfach schääi. Als ich am nächsten Tag die Bilder des Abends im Bett betrachten durfte, naja, war das weniger schäii. Wie sagt Papa immer so schön: „Was de Alkohol aus Mensche mache kannn….“
In diesem Sinne: Nächstes Jahr bin ich wieder am Start. ILE!

Das Leid hat ein Gesicht...
Hallo Quintett!!
Auch mit meinem „Brudi“ Max hatte ich ein kurzes Skype-Gespräch. War sehr sehr unterhaltsam ;-) Gruß an dich zu Hartzler und scharfer Bock.

Und zum Abschluss noch eine absolut großartige Nachricht: Meine Schulfreundin und Mannheim-Kumpanin Annika wird mich Mitte März für knapp zwei Wochen hier in MEX besuchen kommen. Sie wird am  10.03 in Mexiko City landen und gemeinsam mit mir am 24.03 nach Deutschland zurückreisen. Der Plan ist in diesen knapp 14 Tagen eine unvergessliche Tour in den wohl schönsten Part Mexikos zu machen- den Süden Mexikos. Von Mexiko soll es über Puebla, nach Chiapas, nach San Cristobal de las Casas, Yucatan und zum krönenden Abschluss nach Cancun gehen. Das wird sicherlich bombastisch werden und ich freue mich riesig, dass mich jemand besuchen kommt!
Deshalb an dieser Stelle nochmals: Wer immer mich hier in Mexiko besuchen kommen möchte ist herzlich eingeladen. Ihr werdet es sicherlich nicht bereuen zu kommen, soviel steht fest.

Komm nach Mexiko!
So langsam neigt sich mein Akku dem Ende und aus dem kurzen Blog ist doch wieder eine kleine Kurzgeschichte geworden. Von meiner Reise nach Oaxaca werde ich euch sobald wie möglich berichten. Es gibt dann sicherlich so einiges zu erzählen, wofür es sich lohnt hier bei meinem Blog am Ball zu bleiben.

In diesem Sinne: Bleibt am Ball und geschmeidig. Genießt eueren Urlaub und eure wohlverdienten Feiertage. Feliz Navidad und frohe Weihnachten an euch alle.
In Liebe,
euer Pascal