Mi vida en México - Mein Reisetagebuch.
Mit diesem kleinen Blog möchte ich mit euch, meinen Freunden und meiner Familie, meine Erlebnisse und Erfahrungen in Mexiko teilen. Muy divertido beim Lesen! :)
Hallo liebe Freunde, Familie und sonstige Blogleser,
seit zwei Wochen bin ich wieder zurück in "Good-old Germany" und hab mich überraschend leicht wieder eingelebt in Deutschland. Dabei geholfen hat natürlich meine überragende Welcome-home Party, mit der ich wirklich nicht gerechnet hatte, auch wenn einige Leute mir unbedingt die Überraschung versauen wollten ( Heiko S. und so ;-)) Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal bei allen bedanken, die zu der Party gekommen sind, sich extra Zeit dafür genommen und mir so einen unvergesslichen Empfang bereitet haben. Es war ein sensationelles Gefühl für mich zu sehen wie ihr, meine Freunde und Familie, mein Mexiko-Abenteuer vom ersten bis zum letzten Tag unterstützt habt. Ohne euch, soviel ist sicher, hätte ich sicherlich nicht solch tolle, unvergessliche 6 Monate im Land der Maya& Atzken und vor allem eine nicht so reibungslose Eingewöhnung hier in Deutschland gehabt. Danke!
Was hatte ich mir Gedanken gemacht, wie es wohl werden würde sobald ich wieder zurück bin. Würde sich wohl etwas geändert haben? Würde ich nicht mehr mit dem "normalen", deutschen Leben zurecht kommen? Würden meine Freunde anders zu mir sein? Würde ich gar in ein Loch aus Fernweh fallen? Würde ich sofort wieder nach Mexiko zurück wollen? Die Antwort Stand heute ist: Vom Eigenkultur-Schock bin ich soweit ganz gut verschont geblieben und Deutschland ist eigentlich auch recht cool. Wein kann auf jeden Fall mit mexikanischem Bier mithalten, die Pfälzer-Platte bestehend aus Saumaaache, Leberkneedel, Brodworschd, Stambes und Sauerkraut übertrumpfen keine Quesadillas oder Tamales, ein deutsches Frühstück mit Marmelade und Butter schmeckt genauso gut wie Boillos am Morgen und der Pfälzer Wald ist ebenbürdig mit der mexikanischen Sierra. Das einzige was ich auf Anhieb vermisst habe, war der warme mexikanische Sonnenschein, der mich jeden Tag angelacht hat. Und vielleicht ein paar Taccos. Aber das wars auch schon. Alles in allem hat sich also nichts wirklich verändert in den letzten 6 Monaten. Meine Freunde sind immer noch die gleichen, geilen Typen und Frauen, in der Familie drehen sich die Diskussionen immer noch um die gleichen Zhemen und Dummgebabbel ist eine Disziplin, die man nicht so schnell vergisst. Es ist fast so, als wäre die Zeit stehen geblieben. Und das ist gar nicht negativ gemeint. Ganz im Gegenteil, denn es wäre komisch, wenn plötzlich alles anders wäre. Mexiko liegt jetzt schon wieder eine gefühlte kleine Ewigkeit zurück, obwohl es tatsächlich erst 14 Tage sind. In diesen zwei Wochen hat sich aber für mich soviel getan, dass die Zeit rasend schnell verging. Gerade war ich noch in Cancun am Strand bei 40 Grad und nun sitze ich in Deggendorf in meinem neuen Studentenzimmer, habe die Heizung aufgedreht und schreibe diesen Post, der sich um meine letzten zwei Wochen in Mexiko dreht. Mit diesem Post schließe ich das Kapitel Mexiko, zumindest auf diesem Blog, ab. Mein Mexiko-Abenteur ist damit zu Ende erzählt. Nach 22 Blog-Posts und einer super tollen Zeit mit euch, wird dies nun der letzte Post sein, denn ich über meine Erlebnisse und Erfahrungen in Mexiko schreibe. Vom 1 Tag bis zum 176 Tag, habe ich mit euch fast alle Geschichten, Gefühle und Erfahrungen geteilt. Nun mache ich diesen Blog komplett und erzähle auch die letzten Details. Doch wie sagt man so schön, das beste kommt zum Schluss und genauso ist es dieses Mal auch. Dieser letzte Blogpost ist sicherlich einer der Highlights meiner gesamten Blogger-Zeit, denn heute werdet ihr den wohl schönsten Teil Mexikos kennenlernen: den Süden Mexikos. Dieser Teil hat wirklich alles zu bieten, was ein Reise-Herz begehrt und was man sich nur vorstellen kann: gegbirgiges Hochland, tiefe Schluchten, reissende
Flüsse, tropische Vegetation, malerischen Wasserfälle, hübsche koloniale Städtchen, traditionellen indianischen
Dörfer, dichter Urwald, faszinierende Geschichte, Pyramiden und bezaubernde Karibik-Strände. Es ist schlichtweg wahnsinnig, was Mexiko dort zu bieten hat und ich war einer der Glücklichen, der all dies hautnah sehen und erleben durfte. Gemeinsam mit Annika, meiner alten Schulfreundin, habe ich in einer zweiwöchigen Tour von Mexico City nach Cancun und von dort wieder zurück nach Mexico City, die wohl schönsten Orte im Süden Mexikos gesehen. Die Tour hatten wir vor einigen Monaten schon grob geplant und organisiert. Nach einem kurzen Facebook-Aufruf hatte ich in zwei Tagen über Freunde von Freunden in fast jeder Stadt Übernachtungsmöglichkeiten gefunden und für die restlichen Stationen Hostels gebucht. Anschließend wurden noch die Flüge gebucht, der Rucksack gepackt und dann ging es am 10.03. los. Es war für mich das erste Mal, dass ich als Backpacker unterwegs war und dann gleiche so eine Tour. Insgesamt legten wir auf der Tour über 3000 km zurück, nahmen zwei Flieger, 8 Busse, 10 Taxis, sahen 11 Städte bzw. Dörfer, schliefen in 13 Betten und lernten mehr als 30 neue Leute aus 12 verschiedenen Nationalitäten kennen. Es war eine Tour der Superlative und sicherlich einer, wenn nicht sogar, der Höhepunkt meines Mexiko-Abenteuers. Gemeinsam gehen wir jetzt noch einmal in einer Art Bilderreise durch die ganze Tour, von der ersten bis zur letzten Station , sodass ihr zumindest visuell sehen und vielleicht auch fühlen könnte, was Annika und ich live erlebt haben. Neid ist an manchen Stellen angebracht ;-) Aber macht euch locker und genießt einfach die Schönheit und die Vielfalt Mexikos.
Station #1: Mexico City- die Hauptstadt und Millionen-Metropole Mexikos
Die erste Station auf unserer Tour war Mexico City, die Hauptstadt Mexikos. Nachdem Annika Dienstagnacht gegen 1 Uhr mexikanischer Zeit in Mexico City gelandet und ohne Verhaftung durch die Passport-Kontrolle gekommen war, empfing ich meine neue Reisepartnerin am Flughafen Benito Juarez. Mit dem UBER-Taxi ging es bequem zum Appartment von Ross und Memo, wo wir unsere erste Nacht verbrachten. Während ich bei Ross auf einer kleinen Luftmatratze schlief, kam Annika beim Nachbar Mario unter, der ihr seine Couch als Schlafplatz anbot. Ich freute mich, dass alles gut geklappt hatte im Vergleich zu meiner Ankunf. Unserem Trip stand so nichts mehr im Wege.
Mexiko City ist nicht nur die Hauptstadt Mexikos sondern mit über 21 Millionen Einwohnern auch die größte und wohl verrückteste Stadt im ganzen Land.
Erstes gemeinsames Frühstück nach der Ankunft von Annoka im Appartment von Mario(huanito), mit Ross, Memo und den zwei Deutschen.
Am frühen Morgen ging es dann los zur Sight-Seeing Tour. Da ich Mexico City bereits kannte, war ich heute der Touristenführer für Annika
Im Park von Chapultapec und im Hintergrund der Engel der Unabhängigkeit
Oben auf dem Schloss von Chapultapec, wo ein Deutscher uns dieses Foto machte.
Der Ausblick vom Castillo auf die Skyline der Metropole Mexico City
Die mexikanische Flagge ist natürlich immer gegenwärtig
Moderne Hochhäuser als Zeichen des amerikanischen bzw. europäischen Einflusses in der mexikanischen Hauptstadt
Der Engel der Unabhängigkeit, eines der wichtigsten Denkmäler in ganz Mexiko, das umgeben ist von einem irren Kreisel
Selfie ;-)
Menschenmassen sind bei 21 Millionen Einwohner normal
Auf dem Zocalo, dem Hauptplatz Mexico Citys und im Hintergrund die größte mexikanische Flagge des Landes.
Das einzigartige Bellas Artes
Monumento a la Revolución Mexicana, das an die mexikanische Revolution erinnert
Ausblick auf die Millionenstadt von der Spitze des Monumento a la Revolución Mexicana
In Mexico City wird verkauft was das Zeug hält. Es ist ein ständiges Geschreie, bei dem dir Leute etwas "a 10 Pesos" anbieten wollen.
Am Abend kochten wir beide als kleines "Dankeschön" für die Gastfreundlichkeit von Ross und Memo etwas. Zu Essen gab es Spaghetti mit einer Gemüse-Tomatensoße
und als Dessert einen selbstgemachten Früchte-Salat mit all den
exotischen, leckeren und günstigen Früchten, die man in Mexiko finden
kann. Seit langer Zeit mal wieder ein vegetarisches Essen für mich,
Annika sei Dank ;-)
Nette Gesellschaft beim Kochen hatte wir von Ross
Wir hatten einen klasse Abend zusammen und lachten bei einem guten Radler bis in die späten Abendstunden über all die urkomischen Momente, die jeder von uns schon erlebt hatte. Es war der krönende Abschluss einer (mal wieder) tollen Zeit bei Ross und Memo und unserer ersten Station.
Station #2: Palenque - Ein Abenteurspielplatz im Dschungel
Mit dem Flugzeug ging es am Donnerstagmorgen vom Flughafen in Mexico City nach Palenque Aeropuerto, das knapp 233 km entfernt liegt. Obwohl sich das gar nicht mal so weit anhört, hätte es mit dem Bus sagenhafte 14 Stunden (!) gedauert dorthin zu kommen, da man über Berge und durch Täler fahren muss. Also entschieden wir uns für die etwas teurere, aber zeitsparendere Variante: Fliegen. Es war mein erster Inlands-Flug in Mexiko und beinahe hätten wir diesen Flug verpasst. Schuld daran war eine unglückliche Kombination aus mexikanischer Verrspätung, schlechter Kommunikation und natürlich der Pascalschen Gemütlichkeit. Als letzte Passagiere, die noch an Bord fehlten, wurden wir letztlich ausgerufen zum Flugzeug zu kommen: "Annika Martin and Pascal Keller, this is the last call.Please come to Gate 1". Wir waren im ganzen Flughafen bekannt; zumindest für einige Sekunden. Doch all der "Ruhm" nützte uns nichts. In einem fulminaten Voll-Sprint, der uns alles abverlangte, rasten wir von Gate 16 bis zum andere Ende der Halle, wo sich Gate 1 befand. Nach luftschnappend und auf den letzten Drücker betraten wir dann doch noch das Flugzeug. Und ich schwör euch würden Blicke und ein verägerter Gesichtsausdruck töten können, ich wäre an diesem Morgen von Annika ermordet worden ;-) Reisen mit mir kann halt doch ein Abenteuer sein, um es mal positiv auszudrücken.
Nach knapp 1,5 Stunden angenehmen Fluges, kamen wir letztendlich problemlos am frühen Nachmittag in Palenque an. Von dort schnappten wir uns ein (überteures) Taxi um an unser Hostel für die Nacht zu kommen, dass wir tagszuvor noch schnell gebucht hatten, Das Hostel namenes "Margarita & Ed's Cabanas" lag im legendären Travelers-Hangout "El Panachan", idyllisch in Mitten des Dschungels von Palenque. Die Gastgeberin Magarita empfing uns am Nachmittag freundlich. Sie war ein echtes Unikat und ließ uns mit ihrer offenen/mexikanischen Art gleich wohl fühlen.
Es war eine unglaublich Atmosphäre mitten im Grünen, umgeben von kleinen Flüssen, Palmen und Dschungelgeräuschen. Wir genossen die Stille nach dem Großstadt-Lärm in Mexico City.
Hier der Gang zu unserem Zimmer, der umgeben war von Dschungelpflanzen umgeben.
Unser kleines, aber sehr saubers und komfortables Hostel-Zimmer für eine Nacht
Nachdem wir den Mittag damit verbracht hatten ein bisschen das kleine Zentrum Palenques zu erkunden und ein paar Einkäufe für die morgige Tour zu tätigen, gingen wir am Abend im Dschungel essen. Mit am Tisch waren ein Österreicher und eine Neuseeländerin, die wir im Hostel kennengelernt hatten.Wir unterhielten uns mit ihnen sehr sehr angeregt über das Aussteiger-Leben, Reisen als Lebensbestandteil und kulturelle Unterschiede in jedem Land. Es war ein tolles Gespräch. Zu Essen gab es. dabei... ihr werdet es nicht glauben....KÄSESPÄTZLE!! Mitten im Dschungel von Palenque aßen wir selbstgemachte Käsespätzle in einem deutschen Restaurant. Noch nie hatte ich in Mexiko ein deutsches Restaurant gesehen geschweigedenn in einem gegessen und dann gibt es hier eines mitten im Nirgendwo. Sachen gibts, die gibts gar nicht ;-)
Am nächsten Morgen ging es früh raus, denn heute stand eine organisierte Tagestour mit mehreren Stationen an, die wir tagszuvor noch bei Magarita gebucht hatten. Deshalb gab erstmal ein leckeres und kräftigendes Frühstück mit Cornflakes und Obst.
Die mystische Maya-Stadt im Dschungel von Chiapas
Die erste Station auf unserem Tagestrip waren die Maya-Ruinen von Palenque. Auf einem Hochplateau, am Fusse einer Hügelkette, umgeben von
tropischem, immergrünem Regenwald liegen diese Stadtruinen der Maya-Kultur. Die Stadt gehören zu den außergewöhnlichsten der Maya-Kultur.
Dutzende Gebäude, Pyramiden und Tempel
verteilen sich auf der Lichtung und tief im Dschungel von Chiapas
verborgen. Von allen Ruinen die ich bisher sah in Mexiko, ist Palenque
aufgrund seiner speziellen Atmosphäre in Mitten des Dschungels
sicherliche eine der
schönsten und faszinierendsten überhaupt.
Extra Pluspunkt: Hier in Palenque durfte man alle Tempel erklimmen und bekam so einen Überblick über die Größe dieser Stadt.
Kleine Verkaufs-und Souvenirstände können hier an jeder Ecke gefunden werden.
Um einen besseren Eindruck von der Größe des Geländes zu bekommen, mussten wir immer wieder zahllose Stufen hinauf laufen...
Einzigartige Reliefs der Maya-Kultur waren zu bestaunen
Welcome to the Maya-Jungle ;-)
Rein gehts ins "El Palacio" – den
“Palast, ” das größte architektonische Gebäude der Anlage mit
100 mal 80 Metern. Aus dem Inneren dieses Gebäudes ragt ein
vierstöckiger Turm, welcher früher als Observatorium oder Wachturm
gedient haben soll.
Mystische Atmosphäre
Palenque ist 20 Quadratkilometer groß und zur Blütezeit im 7. und 8.
Jahrhundert sollen 20.000 Menschen hier gelebt haben. Es wurden hier auch nur 7% der Anlage ausgegraben und vom
Dschungeldickicht befreit – der Großteil liegt als noch begraben von Dschungel-Wald. Hier der Blick auf den Palast.
Ein kleiner Wasserfall in der Maya-Stadt, dessen Wasser die Maya tranken
Über sieben Brücken musst du gehen...
Nach dem Rundgang besuchten wir das nahe dem Eingang der Ruinen
gelegene Museum, wo Originalfundstücke, vor allem Steine, Tafeln und
Masken der Maya-Ruine
ausgestellt sind. Das Museum ist sehr sehenswert und bietet klasse Informationen über die Maya-Zeit in Palenque
Die Grabkammer von König Pakal (eigentlich Pascal ;-)), welcher der bedeutendste Herrscher der Maya-Stadt Palenque war.
Der Wasserfall von Misol-Ha
Zweite Station der Tagestour war der Wasserfall Misol-Ha, wo wir einen 30-minütigen Aufenthalt hatten. Die Naturkulisse war spektakulär. Aus rund 30 m Höhe plätscherte hier das Wasser in ein breites Bassin, umgeben von üppiger, tropischer Vegetation des Regenwaldes. Unglaublich was die Natur alles schaffen kann.
Da saß ich alleine am Wasserfall und schaut dem Wasser zu wie es immer und immer wieder hinunterfiel. Mein Kopf war voller Gedanken, als ich versuchte dieses Naturspektakel zu genießen. Obwohl wir einen faszinierenden Trip hatten, konnte ich mich nicht wirklich daran erfreuen, denn ich konnte einfach nicht loslassen. Zu sehr war der Abschiedsschmerz noch in mir, zu oft waren meine Gedanken in Aguascalientes und zu sehr vermisste ich meine Freunde und Freundinnen. Es war ein ganz komisches Gefühl, dem ich ausgesetzt war und ich konnte nichts dagegen tun. Selten war ich so ausgewechselt, so abwesend gewesen. Ich war müde, uninteressiert und in mich gekehrt. Genau so wie ich normalerweise nie bin. Ich glaube im Nachhinhein, ich hatte durch die Zeit mit Annika einen Eigenkultur-Schock erfahren, denn nach langer Zeit sprach ich wieder länger Deutsch, dachte in Deutsch und dachte über Deutschland wieder nach. Langsam wurde klar, dass meine Mexiko-Zeit langsam zu Ende gehen würde und ich hatte daran ganz schön zu knabbern.
Auf einem glitschigen Pfad gelangten wir hinter den Wasservorhang, sodass wir diesen auch von hinten bestaunen konnten. Die Energie der Natur war aber nicht nur zu sehen, sondern auch zu fühlen.
Agua Azul
Die letzte Station des Tages war dann das Agua Azul (=blaues Wasser), dass seinem Namen alle Ehre machte, denn die Wasserbecken waren tatsächlich türkis-blau.
Es war ein außergewöhnliches Naturspektakel, dass wir da sehen konnten. Treppenartige Wasserfälle rauschten aus den Bergen hinunter und ergossen sich in den blauen Wasserbecken.
Es war ein fantastisches Naturspektakel. Etwas vergleichbares hatte ich noch nie gesehen.
Wir liefen den Weg nach ganz oben, vorbei an unzähligen Essens-und Souvenirständen. Und die Mühen wurden belohnt, denn dort oben war es erlaubt in dem kristallklaren, aber auch eiskalten Wasser zu schwimmen. Wären Annika sich vor der Kälte sträubte und lieber das Wetter von außen genoss, zog ich schnell meine Badehose an und sprang ins kalte Wasser, das nicht nur meinen Körper sondern auch meinen Geist erfrischte. Es war wie ein Bad im Paradies, bei dem ich für kurze Zeit mein Heimweh nach Aguascalientes vergaß. Ich schwamm ein bisschen, ließ meine Schultern von einem Wasserfall massieren und schwang mich wie Tarzan durch den Dschungel ;-)
Station # 3: San Christobal de las Casa - Eine faszinierende Stadt
Nach zwei tollen Tagen ging es dann am Samstagmorgen mit dem Bus weiter von Palenque nach San Christobal de las Casa, das ebenfalls im Bundesstaat von Chiapas liegt. Nach einer 5-stündigen Kurvenfahrten, bei der Annika mehrmals ganz blass um die Nase wurde, kamen wir letztlich ohne Zwischenfälle in San Christobal an.
Untergebracht waren wir für eine Nacht im exklusiven Hotel Na Bolom und das komplett gratis. Doch warum schliefen wir hier gratis? Nun ja, eine Freundin einer Freundin hatte uns eigentlich zunächst angeboten bei ihren Eltern in San Christobal zu schlafen. Da die Eltern jedoch am Wochenende keine Zeit hatten, bot der Vater uns an in seinem Hotel eine Nacht zu schlafen und dieses Hotel war das Na Bolom. Echt verrückt, wie gastfreundlich die Mexikaner sind.
Das Na Bolom war ein wahrlich außergewöhnlicher Übernachtungsort, denn neben einem Hotel war es gleichzeitig auch noch ein Maya-Museum, ein Forschungscenter und eine kleine Erholungoase mit großem Garten und einem tollen Innenhof.
Isch bin en Tiiiischer ;-)
Der Hof des Na Boloms
Annika genießt die angenehme Sonne in San Christobal
Zu Besuch im kleinen Museum des Na Boloms
Die Essenstafel in der heute noch gegessen wird
Nachdem wir unsere Sachen im Hotel abgestellt hatten, machten wir uns bei bestem Wetter auf die Stadt zu besichtigen. Ich hatte über San Christobal schon so viel gutes gehört, sodass ich sehr gespannt war, wie mir die Stadt gefallen würde.
Und wir beide, Annika und ich, verliebte uns auf Anhieb in das kleine Städtchen. Die Gemütlichkeit, die schönen Häuser und Gassen, das internationale Flair durch Touristen aus aller Herrenländer, viele Kirchen,
gutes Essen, die schöne Lage im Tal umgeben von Bergen und angenehme Temperaturen, machten San Christobal zu einer der schönsten Städte, die ich bisher gesehen hatte.
Unsere Lieblingsstraße in San Christobal: Überall kleine Läden und Restaurants, keine Autos und viele glückliche Menschen :)
Zwei Legenden ;-)
Der Vorplatz der Kathdrale. Im Hintergrund kann man sehen, wie San Christobal von den Bergen umgeben ist.
Tolle, bunte Häuser und indigene Menschen, die handgemachte Souvenirs und Kleider verkaufen. In San Christobal eben mehrerer, von den Mayas abstammende Gruppen von
Eingeborene, die hier noch versuchen ihre Traditionen aufrecht zu erhalte.
Kleine Artnesania-Märkte wo wunderschöne Souvenirs verkauft werden. Die von Hand gewobenen Textilien, drücken
die verschiedenen Stile der einzelnen Volksstämme aus.
Der schöne Hauptplatz (Zocalo) San Christobals
We love Mexico!!
Die knall-gelbe Kathedrale
Aussicht auf die Kathedrale
Ein kleiner Essensmarkt bei dem typisches mexikanisches Essen verkauft wurde
Leckere Tylaudas zubereitet in orginal-mexikanischer Art
In einem der kleinen Gärten San Christobals
Am Abend gönnten wir uns nach einer anstregenden Sight-Seeing-Tour durch die gesamte Stadt eine gute Pizza beim wohl besten Italiener der Stadt. Provecho! :)
Auch das Nachtleben San Christobals erlebten wir und es passte zu dieser gemütlichen Stadt. Menschen flanieren durch die Straßen, sitzen draußen in den unzähligen kleinen Cafes und unterhalten sich oder genießen wie wir die handgemachte, tolle Musik von Straßenmusiker.
Zudem durften wir am Abend eine mexikanische Hochzeit sehen. Nach der Trauung lief das Hochzeitspaar und die ganze Hochzeitmeute, angeführt von tanzenden Männer und Frauen in indigenen Kostümen, zum Hauptplatz, wo schließlich ein Feuerwerk zu Ehren des frisch getrauten Paares gezündet wurde.
Nach einem langen Tag waren wir beide geschlaucht und gingen am späten Abend zurück ins Hotel. Mittlerweile war es in San Christobal kalt geworden, sodass wir im Zimmer angekommen erstmal unseren eigenen Zimmerkamin anschmissen. Beim Knistern des Kamines schliefen wir glücklich ein. Sooo romaaandisch! ;-)
Unser Zimmer im Na Bolom
Am nächsten Morgen wachten wir bei strahlendem Sonnenschein wieder auf und machten uns auf die letzten Stunden in San Christobal noch einmal voll auszunutzen. Wir hatten uns vorgenommen die kleine Kirche namens Templo de San Cristóbalauf dem Hügel San Christobals zu besteigen, um von dort oben die Stadt zu sehen. Auf dem Bild sind sind die Treppen und ganz oben die kleine Kirche zu sehen. Eine schweißtreibender Aufstieg stand bevor...
Letztlich bezwangen wir alle Stufen und die Mühe hatte sich gelohnt: Ganz oben hatten wir einen tollen Blick auf die kleine Stadt und die schöne Natur rundherum.
Das Inner des Templo de San Cristóbal
Blick aus der Kirche auf die Stadt
Am Nachmittag machten wir uns dann mit dem Colectivo auf in ein kleines Dörfchen nahe von San Christobal, wo eine der wohl außergewöhnlichsten Kirchen des Landes steht. Die Kirche steht in San Juan Chamula, einem kleinen Ort in den Bergen der südmexikanischen Provinz Chiapas. Chamula ist ein Dorf voller indigener Leute die eine ganz eigene
Gemeinschaft sind. Anders als andere indigene Gruppen hat sich dieses
Dorf nicht von dem Glauben und der katholischen Kirche der Spanier
beeinflussen lassen. Die Chamulas sprechen
ihre eigene Sprache: Tzotzil. Sie haben eine eigene Administration und
Rechtsordnung. Traditionelle Heirat kennen sie nicht: Mann und Frau
schließen lediglich einen auf ein Jahr befristeten Vertrag. Ein Mann
darf dabei bis zu drei Frauen, die oft schon mit 13 heiraten, haben. und das sieht man überall, vor allem aber in der
Kirche.
Ganz speziell ist nicht nur das Volk sondern auch der Gottesdienst in der Kirche von Chamula. Für 20 Pesos Eintritt (Eintritt für ne Kirche hab ich bis dato auch noch nie gezahlt) kann man hier wohl einem der abgefahrensten und traditionellsten Gottesdienste der Welt beiwohnen. In der Kirche gibt es keine Bänke und auch keinen Altar.
Stattdessen, knien die Gläubigen auf dem Boden der voller Pinenzweige und einem Meer voller Kerzen geziert. Es herrscht dichter Nebel und es riecht nach Räucherstäbchen, Harz und Alkohol. Es ist eine magische Stimmung. Menschen reden, singen oder beten miteinander. Zu den Ritualen gehört auch das Trinken von Cola und Tequila. Ein lauter Rülpser nach einem Schluck Cola ist hier nichts peinliches, sondern ein Zeichen das man nun von Gott einer Sünde entledigt wurde. Während die Gläubigen beten und ihre Rituale durchführen, stehen nebenan die Touristen mitsamt Touristenführer und schauen dabei zu. Eine ganz schärge Situation und wahrlich eine ungewöhnliche Erfahrung. Leider kann ich euch von dem ganzen Gottesdienst keine Bilder zeigen, denn fotografieren war strengstens untersagt. Die Chamulas sagen: "Die Touristen rauben unsere Seele, wenn sie uns
fotografieren." Zwei aufdringliche Japaner haben neulich Schläge der
wütenden Chamulas abbekommen, als sie Fotos machten. Die Kameras wurden
ihnen abgenommen. Drei Tage später mussten sie beim Alcalde, dem
Bürgermeister des Dorfes, vorsprechen, um ihre Kameras auszulösen.
Der kleine Marktplatz in Chamula auf dem natürlich Essen und Getränke verkauft wurden.
Die Straßen von Chamula. An jeder Ecke werden typische Touristen-Souvenirs verkauft.
Eine Metzgerei in Chamula
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Am späten Nachmittag trafen wir uns dann noch mit Antonia, einer 21-jähirgen super-lieben Deutschen, die wir in Palenque schon kennengelernt hatten und die mit uns gemeinsam nach San Christobal gefahren ist. Gemeinsam aßen wir noch ein letztes Mal zu Mittag und unterhielten uns bevor sich dann unsere Wege trennten. Während es für uns weiter nach Merida ging, verabschiedete sich Antonia Richtun Oaxaca.
Station # 4: Merida - die koloniale Hauptstadt Yucatans
Nach einem persönlichen 13-stündigen Horrortrip von San Christobal nach Merida, bei dem ich mich aufgrund einer Magenverstimmung 3x übergeben musste und kaum ein Auge zubekam, erreichten wir um halb 8 Uhr in der Frühe San Christobal. Es war die schlimmste Nacht während meiner ganzen Zeit in Mexiko. Ich fühlte mich am Morgen auf gut Deutsch gesagt wie ein enlendiges Würstchen. Ich war übermüdet, hatte Gliederschmerzen und mein Magen hatte sich immer noch nicht erholt. Und dann noch diese unglaubliche Hitze in Merida. Mir ging es schon einmal besser. Vielleicht sieht man mir das ja auf dem Foto an ;-) Eigentlich sollte uns eine Freundin, ebenfalls eine AIESECerin, in Merida um 8 Uhr abholen, aber aus 8 Uhr wurde dann mal kurzerhand halb 11 Uhr. Es vergingen also sage und schreibe 3 Stunden bis wir von Maria abgeholt wurden. Naja, ich war das ja schon gewohnt, aber Annika war kurz davor auszuflippen. Wenn deutsche Pünktlichkeit auf mexikanische Unpünktlichkeit trifft, dann passt das halt nicht so gut...
Maria hatte natürlich (wie alle Mexikaner) eine großartige Ausrede parat warum sie zu spät war und entschuldigte sich mehrmals. Wir waren einfach nur glücklich, dass wir endlich abgeholt wurden und auf dem Weg zu unserer Unterkunft für die Nachte waren. Wir schliefen in einer 3-er Mädels-WG, wo wir herzlich empfangen wurden. Nach einem Frühstück und einer (lebensnotwendigen) Dusche in der WG, waren wir dann bereit Merida zu erkunden. Obwohl mein Magen immer noch rebellierte, half mir der warme Sonnenschein dabei mich wohler zu fühlen.
Merida ist die Hauptstadt des Bundesstaates Yucatán in Mexiko und gilt als das Tor zur Welt der Maya. Die Stadt wurde von den Spanieren als Merida benannt, da es sie an ihre spanische Heimatstadt Mérida erinnerte
Im Hintergrund die Kathedrale
Catedral de San Idelfonso
Catedral, welche die älteste Kathedrale auf dem amerikanischen Festland ist
Mitten auf dem schönen Zocalo Meridas
Modern oder traditionell, Bus oder Kutsche, ist hier die Frage beim Fortbewegungsmittel
Unterwegs in den Straßen von Merida
Im Palacio del Gobierno. Der schöne Palast an der Nordseite des Zócalos im Kolonialstil beherbergt eine Gemäldeausstellung aus dem Jahre 1978 von dem aus Campeche stammenden Künstler Fernando Castro Pacheco. Die Austellung gibt in die Geschichte von Mexiko in eindurcksvollen und gut erklärten Bildern wieder
Am Mittag entschieden wir uns dann im neu eröffnetem "El Gran Museo del Mundo Maya" tiefer in die Maya-Geschichte einzutauchen. Das Museumwar schon alleine von der Außenkonstruktion sehenswert, aber im Inneren hatte es einiges zu bieten. Die Ausstellung war nicht nur ein Treffen mit den Wurzeln des mexikanischen Volkes,sondern bot auch einen herrvoragenden Einblick in die Lebensweise, Traditionen und Weltanschungen der Mayas. Ein wirklich super sehenswertes Museum - von innen und von außen.
Am Abend lernten wir dann diese schöne Stadt von ihrer anderen Seite kennen. Mit ihren Beleuchtungen, Lichtern und autofreien Zonen verwandelte sich in eine ganz andere Stadt.
Maria, unsere Gastgeberin, Annika und ich
Am späten Abend durften wir im Kulturzentrum (Centro
Cultural Olimpio) eine traditionelle Tanzvorführung bestaunen. Es wurde
eine traditionelle Maya-Hochzeit nachgespielt und alle Tänzer waren in
indigenen Kostümen gekleidet. Die vorgeführten Tänze war große Klasse und ließen Annika und mich das ein oder andere Mal verduzt staunen.
Gruppenfoto mit den Tänzern und den AIESEC-Mädels
Den Abend ließen wir dann in einem deutschen Restaurant ausklingen. Die Bedienungen dort waren in Lederhosen gekleidet und wussten gar wie man ein Weizenbier sauber einschenkt.
So endete unser Tag in Merida mit einem leckeren deutschen Bier und einem lustigen Abend mit den AIESECerinnen aus Merida , die sich extra Zeit genommen hatten uns kennenzulernen. Eine nette Geste.
Station # 5: Das neue Weltwunder von Chitzen Itza
Am frühen Morgen verabschiedeten wir uns aus Merida und machten uns auf den Weg nach Chitzen Itza, wo es eine der Hauptattraktionen auf
einer Yucatán Rundreise zu sehen gibt : Die Maya-Stadt Chitzen Itza, die im Jahre 2007 zu einem der neuen 7 Weltwunder
gewählt wurde. Sie ist mit 10.000 Besuchern täglich die meistbesuchteste Pyramide in Yucatan und zweitmeistbesuchteste in ganz Mexiko.
Das wohl bekannteste Bauwerk Chichén Itzá's ist die
24 Meter hohe Pyramide von Kukulkán. Zwei der vier Seiten wurden restauriert
(West- und Nordseite). Sie bildet eine Mischung aus Maya- und
Toltekenkultur und stellt einen Jahreskalender mit vier Treppen mit je 91
Treppenstufen dar. 4 x 91 Stufen ergibt 364 Stufen, plus eine finale Stufe
(Plattform) ergibt 365 Stufen.
Wuuuuuuuuuup.
Der Kriegertempel (Templo de los Guerreros) steht
nordöstlich der Pyramide von Kukulkán, am nördlichen Ende der Gruppe der 1.000
Säulen. Es ist eines der schönsten Beispiele für die Maya-Toltekische
Architektur.
Der Schlangenkopf galt als wichtiges Symbol in der Maya-Kultur
Bei den Mayas wurde auch Sport betrieben. Das Spiel nannte sich Juego de Pelota
Das Ballspiel hatte eine hohe
rituelle Bedeutung als Mittelpunkt von Volksfesten. Der Ballspielplatz wird
durch Mauern abgegrenzt, welche gleichzeitig als Tribüne für die Zuschauer
dienten. Es galt mit Hilfe von Ellbogen, Knien und Hüften einen bis zu 3 kg
schweren Kautschuk Ball durch einen beidseitig vertikal angebrachten Steinring (siehe Foto)
zu schiessen. Dabei wurden verhängnisvolle Wetten abgeschlossen, denn angeblich
wurde je nach dem den Verlierern oder auch der Siegermannschaft die Ehre zu
teil, für die Götter geopfert werden zu dürfen!
Es war verdammt heiß in Chitzen Itza. 40 Grad im Schatten ließen uns nicht mehr als 1 Stunde ohne Pause aushalten
Selfie-Time am Hohenpriestergrab (El Osario), welches das erste bemerkenswerte Gebäude ist nachdem
man die die "Hauptstadt" verlassen hat. Hier befindet man sich
so zusagen in der Altstadt von Chichén Itzá. Die Pyramide des Hohenpriesters
sieht auf dem ersten Blick wie eine kleine Kopie der Pyramide der Kukulcáns
aus.
Auch bei heißem Sonnenschein, schafften die Blüten zu blühen
Die 1000 Säulen von Chitzen Itza. Eigentlich sind es aber nur ein paar mehr als 300. Schöne Verarsche ;-)
In Chitzen Itza gibt es auch die mystisch-grüne Cenote "Cenote Sagrado" (heiliger Brunnen) zu bestaunen. Eine Cenote
ist ein Kalksteinloch, das durch den Einsturz einer Höhlendecke entstanden und
mit Wasser gefüllt ist. In diesem heiligen
Cenote wurden früher lebendige Menschen den Maya-Götter geopfert, sowie
wertvolle Gegenstände aus Gold, Silber und Edelsteinen hineingeworfen.
Wie so oft bei den Mayas, ist die Geschichte dieser Stadt sehr
widersprüchlich obwohl Inschriften einige Aufschlüsse geben. Allgemein wird angenommen, das Gebiet sei im Jahre 500 von den
ersten Mayas besiedelt worden. Im Jahre 987 wanderten die Tolteken unter der
Führung des geheimnisvollen Quetzalcóatl (Kukulkán) aus dem zentralen Mexiko in
das Gebiet der Maya. Unter dem Einfluss der Tolteken blühte die Region nochmals
so richtig auf. Aus unerklärlichen Gründen wurde Chichén Itzá jedoch spätestens
1400 verlassen und im Jahre 1533 besetzten die Spanischen Konquistadores die
Halbinsel Yucatán.
Auch Chitzen Itza gab es wieder zahlreiche Souvenir-Händler, die alles für "One Dollar" verkauften. Die Souvenirs waren zwar natürlich etwas teurer, aber dafür handgemacht. Wahnsinn!
Dieses Gebäude (El Caracol) ist auch als
Observatorium bekannt. Die Maya waren so genau in der Sternenbeobachtung,
dass sie zum Beispiel über 59 Jahre hinweg die Große Konjunktion auf den Tag
genau vorhersagen konnten.
Station #6: Tulum - Eine Perle der Natur
Am frühen Abend ging es dann weiter von Chitzen Itza nach
Tulum und damit waren wir an der sogenannten Rivera Maya, der
Karibikküste Mexikos, angekommen. Die Rivera Maya ist ein Kunstname, der
vor 30 Jahren erfunden wurde, um die Region von Tulum bis nach Cancun
unter einem wohlklingenden Namen besser vermarkten zu können. Und das
klappt ganz gut, denn mittlerweile existieren in der Region mehrere
hundert Touristenhotels
aller Kategorien, aller Größen und auch aller Hotelketten. Abertausende
Besucher, vor allem aus den USA, strömen Jahr für Jahr an die Rivera
Maya, um die traumhaften Strände, die tolle Natur und das heiße Wetter
zu genießen.
Unsere erste Station an der Rivera Maya war ein kleines,
aber sehr feines Hostel. Hier der Innenhof des Hotels der als Treffpunkt
für Backpacker aus allen Herren Länder war.
Wir schliefen für eine Nacht in einem 10 Bettzimmer und bezahlten pro Nacht 8 Euro inklusive Frühstück. Da kann man nix sagen ;-)
Der Eingang des Hostels
Das Küchenteam
Frühstück mit French-Toasts und Bananen am Morgen
Am frühen Morgen gegen 8 Uhr machten wir uns auf zu der Lage her am schönsten gelegenste Maya-Stätte in Mexiko zu besuchen. Tulum ist die einzige Maya-Stätte am Meer
und genau darin liegt ihr Reiz – die perfekte Kulisse für das perfekte
Urlaubsfoto, das die Daheimgebliebenen ein bisschen neidisch macht, denn
es verkörpert die Kombination aus Kultur und Karibiktraum. Die Stätte ist an sich relativ klein im Vergleich zu Chitzen Itza, wird aber nahezu von Touristen überströmt, die aus Cancun und Playa del Carmen nach Tulum kommen. Als wir morgens um kurz nach 8 die Pyramiden betraten, waren die unzähligen Touristenbusse zum Glück noch nicht angekommen, sodass wir sie fast "für uns" hatten.
In Tulum ragen die Maya-Ruinen am Meer empor und
bilden somit eine historische Kulisse für ein Sonnenbad am Strand. Die einst
von einer Stadtmauer umgebene Stadt zählt zu den letzten von den Mayas erbauten
Städten und ihre archäologischen Stätten sind unglaublich gut erhalten. Die
Maya hätten sich keinen schöneren Platz für ihre Stadt aussuchen können.
Enjoy life!
Postkartenfoto ;-)
Ein Leguan bschützt die Pyramiden
Der Ausblick über die Rivera Maya.
Cenote - Ein Wunder der Natur
Nachdem wir von den Pyramiden zurückgekehrt waren, machten wir uns auf den Weg zu einer Cenote um dort schnorcheln zu gehen. Die Cenoten wurden uns von jedem Backpacker, den wir unterwegs getroffen hatten, wärmstens ans Herz gelegt. Ihr fragt euch jetzt vielleicht: Was ist denn eine Cenote?
Ein Cenote ist eine schachtartige
Einsturzdoline der Kalksteindecke durch dessen Einsturz die unterirdisch
fließenden Wasserströme zugänglich werden. In Yucatan findet man über 3000
Cenotes und jeder dieser Cenote ist für mich ein kleines Wunder der Natur.Obwohl der Eintritt zur Cenote "Los dos Ojos" inkl. Taxi 300 Pesos (17 Euro) pro Person kostete, lohnte sich diese Investition allemal. Selten hatte ich etwas unglaublicheres gesehen wie diese Cenote.
Wir hatten unsere Schnorkelsachen im Hostel für 20 Pesos geliehen und konnten nun in der Cenote schnorcheln. Das Wasser war zwar kalt, mehr als kristallklar, es fühlte sich an, als würde man im
"Nichts" schweben. Zwar waren kaum Fische im im Süßwasser, aber dafür konnten wir spektakuläre Stalaktiten und andere höhlentypische
FelsformationenUnterwasser bestaunen.Es war unglaublich zu sehen, was die Natur hier geschaffen hatte.
Cenotes (span. Plural) entstehen in Karstgebieten.
Durch die Auflösung des Kalkgesteins bilden sich Höhlen und
unterirdische Wasserläufe. Brechen die Decken dieser Höhlen ein, so
entstehen Tagöffnungen, die bis zum Grundwasser reichen können. Die Maya betrachteten sie als Eingänge zur Unterwelt und nutzten sie häufig als religiöse Opferstätten wie z.B. in Chitzen Itza.
Das Wort „Cenote“ kommt vom Mayawort „D’zonot“
und bedeutet übersetzt „heilige Quelle“.
Darf ich vorstellen? Pascal, der Schnorchler :)
Akumal- Tauchen mit Riesenschildkröten
Den Nachmittag unseres ersten Tages in Tulum verbrachten wir am Strand von Akumal, einem kleinen Strand in der Nähe von Tulum. Der Strand an sich zwar nicht so der Bringer, aber ich hatte die Möglichkeit das erste Mal in meinem Leben Riesen-Schildkröten beim Schnorcheln zu sehen. Eine Wahnsinns-Erfahrung :)
Der Strand von Akumal
Am Abend verließen wir dann unser Hostal und machten uns auf in die Zona Hotelera Tulums (die Hotelzone), wo Annika für uns ein Hotel gebucht hatte. Obwohl dieses Hotel mit 45 Euro pro Nacht das mit Abstand teuerste war und so viel kostete wie alle unsere Unterkünfte zuvor zusammen, hatte sich der Preis gelohnt. Wir hatten eine kleine, urige Hütte in unmittelbarer Nähe zum Strand und konnten praktisch mit dem Meeresrauschen einschlafen, wenn wir wollten. Es war der einzige Luxus, den wir uns den gesamten Urlaub leistetn und der war sicherlich ein Highlight.
Unsere Hütte von innen
Unsere Hängematte vorm Zimmer
Der Ausblick vom Strand auf unser Hotel
Tag 2 in Tulum verbrachten wir im Strandmodus: Wir schliefen viel, genossen das Wetter und das warme Karibikwasser. Entpannen nach den anstrengenden Reisetagen war angesagt.
Ein Hauch von Paradies. Kein Wunder das Tulum zum schönsten Strand 2012 gewählt wurde
Unser Mittagessen am Strand:Taccos und dazu ein Organgensaft :)
Relaxing und Lesen als Hauptaufgaben. Was ein schweres Leben man doch hat ;-)
Faulenzen in der Hängematte
Weißer und unglaublich feiner Sandstrand in Tulum, so etwas habe ich noch nie gesehe.
Während Cancún und Playa del Carmen die bekanntesten Badeorte an der mexikanischen
Karibikküste sind, ist Tulum immer noch ein Geheimtipp. Wer wie wir auf Hotelhochburgen und vollgepackte Sandstrände keine Lust hat, ist in Tulum bestens aufgehoben: Türkisblaues
Wasser, weißer
feinster breiter weitläufiger Sandstrand, Palmen, Hängematten und Liegestühle. Tulum hat uns fasziniert, denn wir spürten dort einen Hauch vom Paradies.
Station # 7 : Playa del Carmen - Der karibische Ballermann Ursprünglich ein kleines Dorf, ist Playa del Carmen heutzutage einer der glamourösten Orte der mexikanischen Karibik. Hatten das Fischerdörfchen vor 40 Jahren noch 200 Einwohner so leben hier heutzutage über 120.00 Menschen entweder vom oder für den Tourismus. Alles ist darauf ausgerichtet. „Playa“,
wie die Stadt gerne genannt wird, liegt im Herzen der Riviera
Maya und in ihm versammeln sich heute die besten Restaurants, Geschäfte und
Nachtklubs. Daneben lockt die Stadt mit schöne karibischen Strände, sehenswerten Action-Parks und tolle Ausflugszielen rundherum. Annika und ich kamen am späten Freitagabend mit einem kleinen Colectivo-Bus von Tulum nach Playa. Dort hatte ich uns eine Unterkunft bei einer Freundin von einer Freundin organisiert. Als wir in der Wohnung ankamen war Laura, ebenfalls eine Ex-AIESECerin, aber noch nicht da, sodass wir von zwei Mitbewohnern, Charlie und Emanuel, empfangen wurden. Die beiden waren selbst erst vor einigen nach Playa gekommen um dort ihr Praktikum in den Actionparks Xcaret und Xplore zu machen. Beide waren super nett und nahmen uns herzlich auf. Mit Charlie unterhielten Annika und ich uns noch bis in die späte Nacht hinein, bevor wir müde in unser Luftmatratzenbett fielen.
Selfie mit Charlie :)
Die Küche des kleinen Apartments
Unser Bett für zwei Nächte in Playa
Am nächsten Morgen zauberten Annika und ich ein tolles Frühstück mit selbstgemachten Pancakes, Honig, Papaya und Erbeeren. Ein gelungener Start in den Tag, an dem wir die Stadt als auch die Strände von Playa unter die Lupe nahmen.
Zentrum des touristischen Lebens in Playa ist die parallel zum Strand verlaufende Quinta Avenida, in welcher sich Restaurants und Souvenirgeschäfte aneinanderreihen und Touristen aus aller Herrenländer flanieren.
Die Strände von Playa sind zweigeteilt zu beurteilen. Es gibt einen hässlichen Teil, der übervoll war mit Sauftouristen, die auf den Liegestühlen vor den Hotelhochburgen liegen, ihre Musik aufdröhnen und sich am frühen Morgen schon anfangen zu besaufen. Und ein schönen Teil bei dem man den karibischen Strand beinahe für sich hat und das saubere Wasser genießen kann.
Als uns die Hitze am Mittag zu extrem wurde, entschlossen Annika und ich uns einen Trink im hier sehr beliebten Senor Frogs zu nehmen und den Rest des Tages ganz faul auf einer Liegematratze zu verbringen.
Am Abend stand dann Party auf dem Programm. Playa, so erzählten uns die Mitbewohnerinnen der WG, sei DER Ort um Party zu machen und eine unvergessliche Nacht zu haben. Das wollten wir natürlich mit eigenen Augen sehen und machten uns mit Laura am späten Abend auf ins Partyviertel. Das Nachtleben inPlaya del Carmenist rund umdie 5th Avenue(Quinta Avenida) versammelt, einenicht enden wollendeStraße, die sich in der Nachtzu einer Partyhochburg a la Ballermann verwandelt und für jedenStil und Geschmacketwas bietet. Ob jung oder alt, ob es sich umexquisite Speisen, einen Margarita odereinen Club handelt,es gibtfür jeden etwas hier.
Mich erinnerte die Straße ganz klar an den Ballermann in Mallorca. Auch hier dröhnte aus jeder Ecke Musik, man wurde auf den Straßen angesprochen und von besoffenen und laut gröhlenden Menschen umgeben. Der einzige wesentliche Unterschied zum Ballermann: Hier waren keine Deutschen unterwegs sondern vor allem Amerikaner, die hier endlich auch unter 21 Jahren trinken durften.
Wir entschieden uns letztlich in den Blue Parrot Beach Club zu gehen, der nur 10 Meter vom Strand entfernt war und somit ein klasse Ambiente bot. Der Eintritt war für Frauen natürlich frei, während ich als Mann schmale 100 Pesos hinlegen musste. Auch die Getränke waren für Frauen frei, während für Männer astronomische Preise verlangt wurden. Und da sagt noch mal jemand was über Geschlechterbenachteiligung ;-)
Laura, Annika und ich
Laura, eine weitere Mitbewohnerin, Annika und ich auf der Tanzfläche
Der Club an sich war cool aufgemacht und die Musik erträglich. Dazu gab es sogar noch ein tolle Feuershow nach Mitternacht. Auffällig war, dass im Club auch überdurchschnittlich viele "Alte" waren. Am Anfangen dachte ich noch: "Cool, dass die in ihrem Alter auch noch weg gehen und ihren Spaß haben", bis ich dann rausfand, dass das die Eltern der jungen 17-Jährigen amerikanischen Kids waren, die hier super aufgestylt und teilweise bis zum Anschlag besoffen ihre erste Partyerfahrungen machten. Die Eltern also als Aufpasser bei den ersten Partys dabei. Danke Mama und Papa, dass ihr mir diese Peinlichkeit erspart habt ;-)
Party-Time in Playa. Wup, Wup!
Station # 8 : Isla Cozumel - Eine Insel zum Verlieben
Am frühen Samstagmorgen verließen wir Playa zumindest für einen Tag und fuhren mit der Fähre zur kleinen Insel Cozumel. Eigentlich war Isla Cozumel nicht auf unserem Reisplan gestanden, aber Maria, unsere Gastgeberin aus Merida, hatte uns angeboten nach Isla Cozumel zu gehen und dort bei ihrer Familie unterzukommen. Dieses tolle und gastfreundliche Angebot nahmen wir natürlich an und so fuhren wir spontan zur Insel.
Mit der Fähre ging es am frühen Morgen in Richtung Isla Cozumel
Nach knapp 30-minütiger Fahrt legte die Fähre am Hafen der Insel an. Dort wartete schon die kleine Schwester Marias, ihre Name war Jaquelina, auf uns um uns abzuholen. Sie war also überpünktlich im Gegensatz zu ihrer großen Schwester. Jaquelina war 20 Jahre jung, sprach nur Spanisch und arbeitete bei ihrem Vater in der Autowerksatt (auch ungewöhnlich für eine junge Frau). Genau zu dieser Werksatt fuhren dann erstmal, um den Boss der Familie kennenzulernen.
Der Vater war ein echter Mexikaner: klein, aber mit großem Bauch und Herz. Nach einigen Telefongesprächen mit Freunden und Familie mit der
Frage wo es denn den besten Schnorchel-Platz auf der Insel gibt, brachte
er uns mit seinem Auto an einen kleinen Strand auf der Westseite der
Insel. "Hier werdet ihr die schönsten Riffe der Insel sehen und einen
schönen Tag haben!", sagte er uns als wir uns am Strand verabschiedeten. Und er hatte nicht zuviel versprochen. Der Strand war super ruhig, mit glasklarem Wasser und einem farbenprächtigen Riff, das vor bunten und außergewöhnlichen Fischen nur no strotzte. Es war schlichtweg der perfekte Platz um zu schnorcheln und einen schönen Tag zu haben.
Glasklares Wasser
Endloser Horizont
La pura vida :)
Enjoying life in its best way :)
Am Nachmittag holte uns Jaquelina wieder am Strand ein und lud uns auf eine Erkundungstour über die Insel ein. Jaquelina hatte gerade erst begonnen zu fahren und ihre Unsicherheit war bei jeder Kurve zu spüren. So schlichen wir mit gefühlten 10 kmH über die Insel. Am Anfang war das ja noch ganz schön, weil man so die tolle Natur bestaunen konnte, aber spätestens als mein Magen anfing zu knurren, musste etwas passieren. Und so fragte ich Jaquelina, ob ich mich hinters Steuer setzen und den Rest der Tour fahre könne . "Ja klar natürlich, ich bin froh wenn du fährst!", sagte sie erleichtert. Soviel Vertrauen hatte schon lang keiner mehr in meine Fahrkünste gesteckt. Es war das erste Mal, dass ich wirklich das Gefühl hatte ich sei ein guter Autofahrer (Naja in Wirklichkeit bin ichs ja nicht wirklich ;-)). So kurvten wir also die Insel ab mit P.Keller, alias M.Schumacher, hinterm Steuer.
Roadtrip über die Insel
Kleines Straßenrandrestaurant
Tolle, menschenleere Strände
Eine Insel zum Verlieben
Jaquelina und ich
Am Abend waren wir super hungrig und Jaquelina schlug uns zwei Essensmöglichkeiten vor: Vegetarische Taccos oder gefüllte Chilis. Da wir schon genügend Taccos gehabt hatten die letzten Tage über entschieden wir uns für die Chilis. Also fuhren wir los um ein paar Chilis zu essen. Als wir in einer normalen Seitenstraße parkten, dachten Annika und ich uns schon so: "Hä? Wo ist denn hier bitte ein Restaurant?" Die Antwort: Da war kein Restaurant. Jaquelina hat uns kurzerhand einfach zu ihrer Familie mitgenommen. Als wir das kleine Haus betraten wartete schon die halbe Familie auf uns und empfing uns herzlich. Die kleine Schwester sprang mir sogar gleich auf den Arm als würden wir uns schon Jahre kennen. Da saßen wir also in Mitten einer mexikanischen Großfamilie und aßen mit ihnen als hätten wir noch nie etwas anderes gemacht. Diese Gastfreundlichkeit ist einfach nur bemerkenswert. Nach dem Essen fuhren wir noch einmal in das kleine Stadtzentrum der Insel, um die Insel auch bei Nacht kennenzulernen. Wir holten uns ein Eis und schlenderten bei angenehmer Wärme durch die Straßen.
Das Nachtleben von Isla Cozumel war das krasse Gegenteil vom Nachtleben in Playa. Es kaum eine Bar, geschweige denn einen Club. Die Stadt war verschlafen und beinahe menschenleer. Die Insel ist halt zum Entspannen und nicht zum Feiern, das wurde klar. Dennoch ließ ich mir es nicht entgehen Jaquelina meine Salsakünste vorzuführen ;-)
Kreuzfahrtschiffe legen hier öfter an und bringen Touristen aus allen Länder auf die tolle Insel
Im Nachtleben von Isla Cozumel
Station #9: Das karibische Touristenzentrum Mexikos- Cancun
Annika und ich kamen nach der Rückkehr von Isla Cozumel gegen Mittag mit dem Fernbus in Cancun an der Buszentrale an und hatten damit schon unsere letzte Station auf unserer 13-tägigen Tour durch den Süden Mexikos erreicht.
Cancunist eines der beliebtesten Reiseziele Mexikos und war somit auch für uns ein Muss
auf der Rundreise. Es sollte der krönende Abschluss unserer
unvergesslichen Tour werden.
Ursprünglich war Cancún bis in die frühen 1950er Jahre eine von der Zivilisation weitgehend unberührte Insel der Karibikküste mit einigen wenigen Fischerdörfern und Ruinen der Maya. Die mexikanische Regierung entschloss sich dann aber 1969 gemeinsam mit internationalen Privatinvestoren, systematisch einen Urlaubsort als Gegenpol zum erfolgreichen Acapulco zu errichten, um den Tourismus auch im Südosten des Landes anzukurbeln. Ende der 1960er Jahre entwarfen Tourismusplaner also am Reisbrett eine
neue Stranddestination aus dem Nichts. Dort wo vorher Mangroven und
Palmenwälder vorherrschten, mit einigen wenigen Fischerdörfer der
Nachfahren der Maya, wurden die ersten Hotels gebaut und der Tourismus nach und nach angelockt. Heute ist Cancún eine Großstadt und einer der meistbesuchtesten Orte in ganz Mexiko. Die meisten Bewohner Cancúns sind hier geborene Zuwanderer aus fast allen Teilen des Landes, angezogen durch die relativ guten Verdienstmöglichkeiten, aber auch Menschen aus allen Ländern der Welt, die in Cacun hängengeblieben sind. Deshalb ist es in Cancun möglich, dass man Mexikaner aus allen Teilen des Landes trifft.
Cancun besteht aus zwei Teilen: Im
Zentrum wirkt es wie eine durchschnittliche mexikanische Stadt; nicht
besonders schön, nicht besonders aufregend und kaum ein Tourist verirrt
sich dorthin. In der rund 20 Kilometer lange Hotelzone Zona Hotelera befinden sich dann jedoch die traumhaften karbischen Strände und Hotels aller Kategorien
und Größen einander gereiht. Für uns war Cancun schon eine andere Welt im Vergleich zu Tulum, aber auch zu Playa. Man merkte, dass diese Stadt von Anfang an touristisch geplant wurde. Überall gab es große Einkaufszentren, Restaurants, rießige Hotels und eine natürlich eine Umenge an Touristen. Heute war auch noch Sonntag und so war der Strand noch voller als sonst, da auch die Einheimischen heute ihren Strandtag hatten. Obwohl mir die Hotelbunker direkt am Strand, der Lärm und die Masse an Touristen nicht wirklich gefielen, hatte Cancun trotzdem was für sich. Es war halt ein Großstadtstrand mit viel Leben und Trubel, der aber dennoch wunderschön war.
Nachdem wir uns am Nachmittag am Strand ein bisschen ausgeruht hatten, liefen am späten Nachmittag einen Teil des 20 km langen Strandes ab. Der Strand hatte sich mittlerweile schon geleert und zeigte sich erst jetzt von seiner ganzen Schönheit.
Schun en schoarfer Typ ;-)
Kristallklares Wasser
Eines meiner Lieblingsfotos
Am Abend, nachdem wir uns in unserem kleinen Hostel fertig gemacht hatte, gingen wir dann noch ein letztes Mal gemeinsam essen. Dem Anlass entsprechend sollte es natürlich etwas mexikanisches sein.
Während sich Annika für ein vegetarisches Redondo entschied...
ließ ich mir meine liebgewonnenen Taccos natürlich nicht entgehen.
Nach dem Essen wollten wir dann mal noch die berüchtigte Partymeile Cancuns bestaunen. Cancún ist definitiv eine Partystadt und lebendiges Nachtleben
wird hier groß geschrieben. Für jede Altersklasse und persönliche Vorliebe
gibt es eine passende Bar, Disco, Club und jegliche Art von
Unterhaltungstempel. Unglaublich beliebt für jugendliche Partygänger ist
das "Spring Break Cancun2
die Urlaubszeit im März und April, wenn nordamerikanischen Studenten
und zunehmend auch viele europäische Studenten die Clubs in eine riesige
Party-Zone verwandeln. Und tatsächlich.: Die Meile war gefüllt mit jungen, feierwütigen Amerikanern. Aus den Clubs pumpten die Bässe und vor jedem Club wurde versucht auch den letzten von der Straße in den Club zu bringen.
Die Partymeile in Cancun
Da die Clubs alle super teuer waren und wir unser Budget am Limit war, entschieden wir uns nicht feiern zu gehen. Stattdessen ließen wir unseren letzten Abend im Süden Mexikos bei einem Bier gemütlich bei Meeresrauschen am Strand ausklingen.
Dann war unser letzter Tag unserer Tour schon gekommen. Wir
entschlossen uns diesen noch ein letztes Mal am Strand zu verbringen.
Soll ja niemand sagen, wir hätten nicht genung Zeit am Strand verbracht und wären nicht braun ;-)
Der kleine Strand war wirklich ein kleiner Traum und das letzte Highlight des Südens. Türkisfarbenes, durchsichtiges, sauberes und warmes Wasser, feiner Sandstrand und kleine Restaurants in der Nähe. Der Knaller des Tages war jedoch nicht dieser Strand, sondern der abgesoffene Typ, der sagenhafte drei Stunden am Stück zur Musik, in der wohl abgefahrensten Art und Weise die ich je gesehen habe, tanzte. Schauts euch an.
Am Abend war es dann Zeit Abschied aus dem Paradies zu nehmen. Eine unglaublich schöne und erlebnisreiche Tour ging zu Ende. Wir hatten von den Traumstränden der Rivera Maya, den Vermächtnisse der Maya, über koloniale Städte, traditionelle Städte, einer Karibikinsel, einem Wasserfall, Dschungel, Cenoten bis hin zur größten Stadt der Welt alles gesehen. Es war schlichtweg bombastisch was wir in 13 Tagen erlebt hatten. Während im erste Teil der Tour Sight-Seeing, Kultur und Geschichte im Vordergrund standen, war der letzte Teil optimal gewesen um runterzukommen und zu relaxen. Eine meiner Meinung nach perfekte Aufteilung. Der Trip war vor allem für mich persönlich sehr hilfreich, denn er gab mir einen Puffer von 14 Tagen in dem ich mich langsam mental auf meine Rückkehr einstellen und mich von Mexiko verabschieden konnte. Der Rückkulturschock blieb somit weitestgehend aus - zum Glück.
Als Fazit bleibt festzuhalten: Der Süden Mexikos ist die Schokoladenseite des Landes. Hier kann man Dingen sehen, die es so wohl an keinem anderen Fleck der Welt gibt. Von einzigartigen Strände bis hin zu neuen Weltwundern ist alles vorhanden. Es ist verrückt! Auf der anderen Seite muss aber auch gesagt werden, dass der Süden sehr sehr touristisch und auch teuer ist im Vergleich zum Rest des Landes. Das "echte" Mexiko mit seinen Traditionen, Menschen und typischen Verhaltensweisen spiegelt dieser Teil des Landes nur bedingt wider.
Zudem habe ich festgestellt, dass Backpacking für mich persönlich nicht das ist was ich zukünftig unbedingt machen möchte. Natürlich hat Backpacking seine Reize: man sieht unglaublich viel in kurzer Zeit und trifft super viele neue Menschen. Jeder Tag gleicht beim Backpacking einem neuen Abenteuer, denn man weiß nie wo man morgen hingeht und schläft oder wen man auf dem Weg so trifft. Backpacking ist pure Freiheit. Gefällts dir bleibst du und wenn nicht, dann hast du schnell deinen Rucksack gepackt und ziehst weiter. Länger als 3 Tage bleibst du jedoch meistens nie. Es muss beim Backpacking immer weiter gehen und darin liegt, so finde ich, der Hund begraben: Man hüpft irgendwie von Ort zu Ort, von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit, von Hostel zu Hostel. Nie kommt man irgendwo so richtig an und damit zur Ruhe. Es ist ein ständiges Koffer aus- und Koffer wieder einpacken. Kaum hat man sich mal zurechtgefunden und kleine Beziehungen zu den Menschen um sich herum aufgebaut, muss man schon wieder los. Es ist ein Leben auf Achse, ohne wirkliche Rast. Ein Leben mit Small-Talk-Beziehungen. Ein Zuhause gibt es nicht. Dein Zuhause ist die Straße auf der du reist. Das ist nicht das was ich will. Ich habe für mich herausgefunden, dass falls ich nochmal ins Ausland gehe (was ich sicherlich machen werde), ich wieder mit einer Familie an einem festen Ort leben möchte, wo ich meinen "Alltag", meine Freunde und vor allem mein Zuhause habe. Ich habe die Reisen quer durch fast das gesamte Land sehr genossen, doch immer wenn ich weg war, freute ich mich bald wieder "Zuhause", wo ich meine Freunde und Familie auf mich warteten. Wenn ich heute zurückblicke, dann bleiben von all den tollen Momenten die ich erlebt habe nämlich vor allem die Momente in Erinnerung, die ich mit meinen Freunden und meiner Familie verbracht habe. Keine Sehenswürdigkeit und kein noch so genialer Ort auf der Welt kann dich glücklich machen, wenn du niemanden hast mit dem du es teilen kannst und weißt, dass derjenige nicht morgen schon wieder weg ist. Das ist zumindest meine Meinung. Für mich ist es wichtiger am Ende meines Lebens sagen zu können "Yeah, ich habe 100 Freunde gemacht!", als "Yeah, ich habe 100 Länder bereist". Es ist für mich wie mit Frauen: Du kannst jeden Tag eine neue Frau haben mit der du jeden Tag eine neue Erfahrung machst. Du kannst sagen: "Yeah, ich hatte 100 Frauen". Wenn dich dann aber ein alter Sack anschaut und sagt: "Yeah, ich hatte nur 2 Frauen, aber beide kennen noch meinen Namen und lieben mich!", dann überlegst du dir vielleicht zweimal, ob Quantität oder Qualität wichtiger ist. Backpacking ist Quantität, ein Zuhause ist Qualität.
Station # 10: Zurück dahin wo alles begann - Mexico City
Zurück in Mexico City, zurück im Großstadt-Dschungel und Autoverkehr. Gestern noch Strand und Flip-Flops, heute Stadtleben und Lärm. Annika und ich waren wieder dort wo unsere Reise begonnen hatte. Wieder waren wir bei Ross und Memo untergebracht und verbrachten dort unsere letzten Tage in Mexiko.
Unseren letzten Tag in Mexiko nutzten Annika und ich noch einmal aus. Wir fuhren nach Coyoacan zu fahren, einem südlichen Stadtbezirk von Mexiko-Stadt und wohl einem der schönsten. Hier auf dem Foto ist die schöne Kathedrale von Coyoacan zu sehen.
Das Wahrzeichen und der Namensgeber der Stadt: Der Kojoten-Brunnen im Jardín Centenario von Coyacan
Als typische Touristen besuchten wir natürlich auch die international bekanntesten Attraktion von Coyoacán: La Casa de Frida Kahlo, das Haus von Frida Kahlo. In diesem Haus verbrachte Frida Kahlo, die bekannteste Malerin Mexikos, einen Großteil ihres Lebens. Heute ist das Haus ein Museum. In der Casa Azul, dem blauen Haus, litt und liebte sie, hier arbeitete sie und feierte
ausgelassene Feste.Das Haus ist noch orginal erhalten und zeigte wie eine der größten Künstlerinnen aller Zeiten lebte. Wir sahen hier Selbstporträts, Bilder und Skizzen, Aufzeichnungen, Werke befreundeter
Künstler und eine gesonderte Ausstellung von 200 Fotos, welche einen tollen Einblick in
das turbulente Leben der außergewöhnlichen Frau namens Frida Kahlo gaben.
Das Eingangsschild zur Casa Azul. Zu sehen sind Frida Kahlo mit ihrem Ehemann Diego Rivera. Wer bei all den vielen guten Museen in Mexiko-Stadt etwas Besonderes
sucht und sich für Kunst bzw. Frida Kahlo interessiert, sollte dieses Museum besuchen. Das wunderschöne blaue Haus mit
dem großartigen Garten besitzt eine außergewöhnliche Atmosphäre und
lässt einen in das Leben einer
außergewöhnlichen Frau eintauchen.
Der zauberhafte Garten der Casa Azul
Eines der bekanntesten Bilder Fridas: Viva la vida, leb das Leben.
Wir genossen noch einmal das tolle Wetter Mexikos und zogen die letzten Sonnenstrahlen auf.
Mein Mexiko-Abenteur endete dann so wie es vor knapp 6 Monaten begonnen hatte: Mit Taccos von "Los Primos". In meiner ersten Nacht in Mexiko als ich nach meiner Verhaftung endlich ankam, holten Memo und ich uns hier meinen ersten Tacco und damit die erste Mexiko-Erfahrung. Es war mein letztes Ziel gewesen den Kreis genauso enden zu lassen und bei den "Primos" meine letzte mexikanische Henkersmahlzeit zu nehmen. Obwohl ich nach meiner Merida-Erfahrung ein bisschen Angst hatte wieder die ganze Nacht mit meinem Magen zu kämpfen, ließ ich mich davon nicht abbringen. Gemeinsam mit Ross und Memo gingen wir also zu den "Los Primos" und ich bekam meinen letzten Wunsch erfüllt. 6 Taccos waren meine letzte Mexiko-Erfahrung. Nun war der Kreis geschlossen und Zeit endgültig Abschied zu nehmen. Noch ein letztes Mal drückte ich Ross und Memo, die während meiner gesamten Zeit zu den größten Vertrauenspersonen geworden waren. Wehmütig aber glücklich über das was wir erlebt hatten, stiegen Annika und ich ins Taxi. Mein Mexiko-Abenteur hatte seine letzte Seite erreicht. Als unsere Lufthansa-Maschine abhob war da aber kein Abschiedsschmerz mehr, sondern nur noch Vorfreude. Ich war froh bald wieder bei meiner Familie und meinen Freunden zu sein.
Station # 11: Frankfurt - Zurück in Deutschland, zurück in der Heimat
Nach
einem 10-stündigen Flug, den wir aufgrund des Flugzeugabsturzes in den
Alpen zwei Tage zuvor mit gemischten Gefühlen angetreten hatten,
landeten wir gegen halb 3 deutscher Zeit problemlos in Frankfurt. Nach
174 Tagen hatte ich wieder deutschen Boden unter den Füßen. Als ich aus
dem Flugzeug ausstieg hatte ich feuchte Hände und zittrige Knie. Ein
toller Lebensabschnitt war nun endgültig Geschichte. Ich war wieder
zurück in Deutschland, Mexiko lag tausende Kilometer zurück. Nun würde
ein ganz neues Kapitel meines Lebens beginnen. Ich freute mich darauf
und doch hatte bei dem Gedanken daran mulmige Gefühle. Dann kam der
Moment, den ich mir in meiner Fantasie schon 100x vorgestellt hatte: Der
Moment als ich meine Familie wiedersah. Und der Moment hätte in meiner
Fantasie nicht schöner sein können. Als Annika und ich aus dem Terminal
herauskamen, stand da meine ganze Familie und reckte unter lautem Jubel Willkommensschilder
in die Luft. Es war ein Bild, dass mir sicherlich noch lange in
Erinnerung bleiben wird. Ich war gerührt und verlegen zugleich. Ja, ich
hatte meine Familie vermisst und war froh wieder zurück zu sein, denn:
"Dehäm isch dehäm und annerschwu isch annersch, awer nid wie in de
Palz".
So das war er also, mein letzter Blog-Eintrag über Mexiko in meinem ersten eigenen Blog. Es war der Eintrag mit der meisten Arbeitszeit und meisten Mühe. Nach fast 15 Stunden Arbeit ist dieses letzte Mamut-Projekt nun fertig. Ich hoffe ihr hattet noch einmal viel Spaß beim Lesen oder einfach nur beim Bilderschauen. Vielleicht habt ihr ja sogar Lust bekommen euren nächsten Urlaub in Mexiko zu machen oder bald euren Koffer zu packen und reisen zu gehen :) Zum Schluss möchte ich mich noch ein letztes Mal bedanken. Danke an all die Leuten,die ich während meiner Mexiko-Zeit kennengelernt habe, die meinen Blog gelesen, mich durch Nachrichten, Geld oder Telefonate unterstützt oder durch positives Feedback ermutigt haben. Ihr seid großartig! Auch möchte ich mich bei allen "Komm-mal-wieder-runter"-Kritikern bedanken, denn aus eurer Kritik habe ich gelernt. Ohne euch alle wäre mein Mexiko-Abenteur niemals so "super chingon", so super-toll geworden wie es letztendlich war! Ihr wart das Fundament einer unvergesslichen Zeit! Danke! Vielleicht könnt ihr mich bald bei meinem nächsten Blog-Projekt unterstützen. Aber das ist Musik von Morgen und ihr werdet früh genung davon erfahren. Bis dahin, bleibt sauber und vor allem macht euer eigenes Ding. Bis bald, euer Pascal