Saul und ich |
Gabi und ich |
Rodrigo und Viktor beim Lernen |
Privatunterricht mit Rodrigo |
Meine Arbeit als Leher lässt mir glücklicherweise genügend Freizeit, um das Leben hier in Mexiko zu genießen und jeden Tag neue Dinge zu erleben. So fuhr ich am Montagabend gemeinsam mit meinem Studenten Rodrigo nach dem Unterricht in die Stadt und traf dort einige meiner neuen Freunde. Diese Woche feierte die Stadt Aguasclientes ihr kulturelles Jubliläum und deshalb gab es jeden Tag am Plaza Muncipal, also dem Hauptplatz der Stadt, verschiedene kulturelle Aufführungen bzw. Konzerte. An diesem Montagabend spielte eine momentan sehr bekannte Band namens Los Ángeles Azules. Sie haben einen Hit der 17 anos heißt und wer mal reinhören möchte kann dies tun:
https://www.youtube.com/watch?v=kcKOd_wy0XI
Gemeinsam mit den anderen Trainees, also Linda (aus Deutschland), Jana, Linda (aus Italien), Andre sowie anderen Freunden und Freundinnen schaute ich mir also mein erstes Konzert in Mexiko an. Wir verbachten einen super lustigen Abend miteinander und wie immer wenn in Mexiko Musik spielt, haben wir viel getanzt und gelacht. Die Musik hier ist wirklich sehr anders als in Europa, aber mir gefällt sie. Sie hat einfach mehr Rhythmus und Leidenschaft. I like that!
Mein erstes Konzert in Mexiko |
Kary (rechts), Melina (links) sowie Andre |
Am Dienstagmorgen dann wieder eine typische Pascal Keller-Gedächtnis-Aktion:
Dazu müsst ihr folgenden Hintergrund wissen: Die Familie mit der ich hier lebe ist äußerst vorsichtig, wenn es um das Thema Sicherheit geht. Da es hier in der Nachbarschaft schon einige Einbrüche und dergleichen gegeben hat, hat sich die Familie dafür entschieden ein Sicherheitssystem im ganzen Haus zu installieren, um damit nicht auch Opfer von Einbrecher zu werden. Das Haus gleicht seitdem förmlich einem Sicherheitstrakt. Jede Tür ist abschließbar und alle Türen werden zudem mit einem Schloss gesichert. Um zu Diegos Zimmer zu kommen, muss ich deshalb anstatt einer Haustür 4 Türen aufschließen und damit habe ich anstatt einem Haustürschlüssel 10 (!!) Haustürschlüssel. Darüber hinaus und das ist das wichtigste, hat die Familie ein Sicherheitssystem installiert, d.h. jedes Mal wenn ich das Haus verlasse, muss ich einen PIN eingeben, damit der Sicherheitsalarm aktiviert wird und einen PIN eingeben, wenn ich nach Hause komme, damit der Alarm deaktiviert wird. Daniel, Diegos Papa, sowie Diego haben mir das ganze Sicherheitssystem und all die Sicherheitsvorkehrungen ausführlich erläutert. Es war wirklich ein kleiner Kulturschock für mich. Mexiko ist halt doch nicht so sicher wie Deutschland und ich muss mich wohl an diese unzähligen Sicherheitsvorschriften gewöhnen, wenn ich hier mitn meiner Familie leben möchte.Bisher musste ich jedoch diese ganzen Sicherheitssachen nie machen, da gegen halb 1 immer die zwei Töchter aus der Schule kommen und ich dann einfach gehen konnte. Doch an diesem Dienstagmorgen wollte ich früher los, da ich mich mit Gabi zum Spanischunterricht verabredet hatte. Also MUSSTE ich all die Sicherheitsvorkehrungen treffen, bevor ich aus dem Haus ging. Dies bedeutete alle Türen schließen und abschließen, Schlösser anbringen und den PIN eingeben. Und (Papa weiß es wohl am besten) Türen richtig schließen, gehörte noch nie zu meinen Stärken und natürlich ich vergaß eine. Das Problem: ist eine im Haus Tür nicht richtig geschlossen und der PIN wird eingetippt, ist es so als wäre ein Einbrecher im Haus. Als ich also den PIN eintippt und aus dem Haus gehen wollte passierte es: UHUHUHUHUHU.... der Alarm ging an. Aber wieeeee laut, dass könnt ihr euch nicht vorstellen. Ich bin selten so erschrocken! Das ganze Haus leuchtete und blinkte. Die offene Tür schloss von alleine und fiel zu. Ich geriet in Panik, denn Daniel hatte mir erklärt, dass sobald der Alarm angeht, sofort die Polizei alamiert wird und eine Polizeiauto vorbeikommt. Ich hatte natürlich Angst, dass die Polizisten dachten ich wäre ein Einbrecher. Fuuuuck! Typisch! Völlig in Panik versuchte ich Daniel zu erreichen, aber der ging nicht ans Telefon. Nach über zwei ewig langen Minuten und ohrenbetäubenden Minuten kam ich dann auf die Idee einfach den PIN nocheinmal zu drücken, da nun ja alle Türen geschlossen waren und sie da: Der Alarm stoppt! Wahhh. Erleichterung. Verschwitzt und mit Hochblutdruck rief ich Diego an und erklärte ihm alles. Er wusste schon über alles Bescheid, da die Polizei ihn angerufen hatte. Zum Glück gab es schon früher mal einen Fehlalarm, sodass nun bevor die Polizei kommt, die Familie angerufen wird und nicht gleich ausrückt. Und so legte sich die ganze Aufregung wieder. Eins ist klar, dieser Fehler passiert mir nicht nochmal! Ich werde ab jetzt immer alle Türen schließen in diesem Sicherheitstrakt und lieber noch zweimal kontrollieren bevor ich gehe. Und an alle möglichen Einbrecher: Tut es nicht, ihr werdet es bereuen!! :D
Naja nach diesem kleinen Fauxpas traf ich mit Gabi in der Stadt und gemeinsam pauckten wir das Präteritum auf Spanisch. Gabi ist wirklich eine sehr sehr intelligente Frau und eine tolle Lehererin für mich. Obwohl sie mich äußerlich nicht anzieht, ist sie aufgrund ihrer Intelligenz doch irgendwie attraktiv. Da zeigt sich mal wieder: Intelligenz kann auch sexy sein! ;-) Nach unserem Unterricht gingen wir dann noch gemeinsam durch die Stadt und etwas essen, bevor es mit dem Bus zum EMax, meiner Arbeitsstelle, ging.
Am Abend dann lernte ich Diegos beste Freundin Candy kennen. Sie wollte mich, obwohl sie einen festen Freund hat, unbedingt kennenlernen und natürlich sage ich da erstmal nicht nein. Ich bin ja ein freundlicher Mensch ;-) Gemeinsam mit Diego gingen wir Abendessen und als ich sie fragte: Hast du einen Freund? Antwortete sie: Sometimes, also manchmal. Das war für mich auch das erste Mal, dass für mich, dass eine Frau ihren Freund eiskalt verleugnet. Ich frage mich immer noch wie man manchmal einen Freund haben kann. Heißt das am Wochenende ist man frei? Oder wechselt das monatlich oder wöchentlich? Keine Ahnung. Jedenfalls heißt sie für mich ab jetzt nur noch Sometimes-Candy.
Gemeinsam mit Diego schmiedete ich zudem an diesem Abend Pläne für unseren ersten gemeinsamen Urlaub. Da die Mexikaner in ihrem ersten Arbeitsjahr in der Regel nur sechs (ja es sind wirklich nur sechs!!) Urlaubstage haben, wollen wir diese Tage nutzen und in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr gemeinsam an den Strand nach Puerto Vallerta fahren . Ahhh, ich freu mich jetzt schon drauf!! Die mexikanischen Strände sollen traumhaft sein. Aber...immer abwarten!
Der Mittwochmorgen und Nachmittag ging dann vollends für das Schreiben meines Blogeintrages drauf (knapp 5 Stunden). Ich habe mir vorgenommen immer mittwochs zu schreiben, da ich dort die meiste freie Zeit und genügend Zeit habe, um reflektiert über die vergangene Woche zu berichten. Also in Zukunft könnt ihr regelmäßig mittwochs etwas über mein Leben hier in Mexiko lesen.
Am Abend dann, nach dem Unterricht, ging ich mit einer meiner Studentengruppe gemütlich ein Bier trinken, um ein bisschen über Mexiko zu plaudern. Ich bin darauf bedacht, dass ich zu meinen Studenten auch ein freundschaftliches Verhältnis aufbaue. Ich bin nicht wie Ted von HIMYM, aber wenn mich meine Studenten leiden können, fände ich das schon recht cool. Deshalb wollen wir jetzt regelmäßig einmal in der Woche etwas unternehmen. Für mich ist das auch immer wieder eine gute Gelegenheit etwas über Mexiko zu erfahren und die Sprache zu lernen.
Am Abend, ach was heißt am Abend, wohl eher Nacht, um 22.30 Uhr hieß es dann Fußballschuhe schnüren und kicken gehen. Danny (Diegos Bruder) rief mich um halb 8 an, ob ich Bock hätte mit kicken zu gehen und obwohl ich eigentlich verabredet war sagte ich natürlich zu. Fußball ist und bleibt König. Egal wo ich bin. Diegos Papa meinte ich sei irre, so spät noch zu spielen. Und ja,damitv traf er den Nagel genau auf den Kopf! Wer Fußball liebt, ist irre manchmal! :D
Um 22 Uhr holte mich Danny ab und um 22.30 Uhr war Anpfiff auf einem kleinen Kunstrasen. Anstatt 11 gegen 11 spielten wir nur 7 gegen 7 und anstatt 90 Min. ging das Match nur 60 Min, aber dafür mit offiziellem Schiedsrichter :D Ich habe ja schon viel erlebt in über 18 Jahren Fußball, aber das war selbst für mich neu. Aber dafür bin ich hergekommen, um neue Sachen zu erleben und genau das war wieder ein kleines Highlight. Es ging heftig zur Sache auf dem Feld und es wurde gekämpft, .Auch wenn ich ein Tor vorbereitete, spielte ich nicht gut an diesem Abend und insgesamt blieben wir chancenlos. Mein Team war einfach zu schlecht. Wirr verloren sang-und klanglos 5:1. Spaß hatte ich trotzdem. Und für meine Fitness war das auch nicht allzu schlecht :)
Gegen 24 Uhr war ich dann wieder zu Hause und legte mich müde, aber glücklich in mein Bett.
Am Donnerstag dann hieß es wieder lernen, lernen, lernen. Erst hatte ich knapp zwei Stunden Spanischunterricht mit Gabi, bevor ich anschließend selbst lehrte. Am Abend dann stand ein AIESEC-Meeting auf dem Plan. Lorenia hatte uns Trainees alle eingeladen, um ihr Team kennenzulernen und so trafen wir uns um 20 Uhr gemeinsam in der Stadt. Wir waren fast über 20 Leute und ich lernte einige neue, interessante Leute kennen. Alle waren, wie immer, super freundlich und nett. Mit einigen konnte ich sogar ein bisschen Deutsch reden, da einige AIESECer Deutschkurse an ihrer Uni besuchen. Natürlich wollten sie dann von mir hören, wie gut sie schon sprechen können ;-). Gemeinsam gingen wir in ein Restaurant und aßen zu Abend. Typisch mexikanisch natürlich nach 21 Uhr. Das Essen war wirklich super. Es gab gemischte mexikanische Spezialitäten und genügend alkoholische Getränke dazu. Darüber hinaus spiele eine Mariachi Band für uns einige Lieder. Mariachi ist die Bezeichnung für eine typisch mexikanische Musikformation aus dem Bundesstaat Jalisco und ihre Musiker. Außerhalb Mexikos ist die Mariachi-Musik die wohl bekannteste unter den
vielen mexikanischen Musikrichtungen und wurde 2011 von der UNESCO in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Die Marichi-Band bestand aus 9 Männern, mit Gitarren, Vihuela, Guitarron, Geigen, Trompeten, Harfe, Maracas und Sängern. Die Bands sind nicht nur wirklich gut, sondern auch sehr beliebt hier. Sie laufen von Restaurant zu Restaurant und bieten gegen Geld (nicht gearde günstig) ihre Songs an. Zur Feier des Tages gönnten wir uns die Band und so hörte ich zum ersten Mal die klassische Mariachi-Musik und die Hymne von Aguasclientes.
Insgesamt hatten wir einen super tollen Abend und etwas angeheitert fiel ich um halb zwei nachts ins Bett.
Mariachi-Musik |
La comida mecixana! Sehr sehr lecker! :) |
Der harte Kern des AIESEC-Teams |
Am Freitagmorgen quälte ich mich dann aus dem Bett, um das fette Fressen vom Tag zuvor zu bekämpfen. Der Lauf war eine Qual, aber anschließend war ich glücklich. Nach einer eiskalten Dusche war ich wieder frisch und traf mich gegen 12 Uhr mittags mit Carin, der schwedischen Praktikantin, um gemeinsam die Stadt zu erkunden. Zusammen verbachten wir einen wirklich tollen Tag. Wir sahen den ganzen historischen, wunderschönen Kern der Stadt und besichtigten das aufregende Museo Nacional de la Muerte. Dabei lernten wir uns endlich mal kennen und hatten natürlich einiges zu erzählen. Neidisch machte mich vor allem, als Carin mir berichtete, wo sie schon überall gelebt und gearbeitet hat. Sie war schon in halb Europa,in den USA und in Südamerika. Wenn ich das so höre, werde ich immer neidisch. Aber es ist ein positiver Neid, denn es zeigt mir, dass ich genau das auch will. In anderen Ländern leben und arbeiten, zumindest solange ich noch jung und ohne große Verpflichtungen bin. Das Gespräch mit ihr hat mir einmal mehr gezeigt, dass diese Entscheidung hier nach Mexiko zu kommen genau richtig war. Es sind diese Gespräche und der Erfahrungsaustauch, der mich weiterbringt und meinen Horizont erweitert. Natürlich lernte ich an diesem Tag auch ein bisschen mehr über die schwedische Kultur kennen und sicherte mir einen Schlafplatz, falls ich jemals nach Schweden reisen sollte. Ich Fuchs ;-)
Zum Abschluss unseres Trips tranken wir dann, nach dem wir beide unsere Vorliebe für Wein festgestellt hatten, noch einen guten eiskalten Weißwein zusammen. Endlich mal wieder Wein. In diesem Sinne: Zum Wohl die Pfalz. Gott erhalts ;-)
Hier ein paar Bilder und Eindrücke von unserem Stadtrip durch Aguasclientes:
Straßen in Aguasclientes |
Ich in Mitten der Stände auf dem Mercado Teran |
Mercardo Teran |
Carin und ich mit der "toten Braut" |
Todeskarikaturen im Museo de la Muerte |
Klassische Baraockbaut |
Nach all den Chilli-Getränken, Bieren, Mezacals und Longdrinks endlich ein gutes Glas Weißwein...mhm!! |
Wunderschöner Sonnenuntergang am Plaza Principal |
Wir unterhielten uns beim Essen fast über 3 Stunden über alles mögliche. Über unsere zukünftigen Pläne, über Liebe, über Wünsche, Träume und Ängste und obwohl wir alle drei aus unterschiedlichen Ländern kommen stand eines für uns fest: Wir sind jung, wir sind gebildet, wir wollen lernen und die Welt sehen, wir wollen hier und jetzt leben und die Welt ein Stück weit besser machen. Es spielt also keine Rolle, woher du kommst, die Träume sind anscheindend die Gleichen.
Nach dem angenehmen Abendessen stieß Andre dann zu uns und gemeinsam gingen wir in eine der unzähligen Bars in Aguasclientes. Doch es war nicht irgendeine Bar. Nein, es war eine Pulqueria. In einer Pulqueria wird vor allem Pulque, eines der Nationalgetränke Mexikos ausgeschenkt. . Es ist ein alkoholisches Gärgetränk aus dem gepressten Saft verschiedener Agaven, besonders der Agave salmiana. Die Gärung wird nicht, wie bei Bier durch Hefen bewirkt, sondern durch das Bakterium Zymomonas mobilis. Das Pulque war milchig trüb und wir konnten es in verschiedenen Geschmäckern bestellen. Ich entschied mich für Edbeere. Naja, das Pulque an sich war geschmacklich jetzt nicht der Hammer, aber ist man in Mexiko sollte man dieses Getränk unbedingt getrunken haben. Also ab damit und danach einen schönen Havana-Cola mit frischer Zitrone zum Nachspülen. So verging der Abend und wir lachten viel. Ich war jedoch hundemüde, sodass ich gegen halb 1 schon Zuhause war und ins Bett fiel.
Mein erstes Pulque hier in Mexiko |
Am Samstagmorgen dann nutzte ich das tolle Wetter hier in Aguascalientes ( morgens sind es angenehme 21 Grad) und ging eine Runde in den Park joggen. Es war wirklich erfrischend und ich konnte die Rund genießen. Am Nachmittag kündigte dann nach über 1,5 Spanischunterricht, ein großes Familienfest an. Diegos kleiner Cousin hatte Geburtstag und wurde stolze fünf Jahre alt. das musste natürlich gefeiert werden und so wurde die Familie eingeladen. Eigentlich war es nur die halbe Familie, den es war nur die Seite von Diegos Mutter die kam. Und dennoch waren das über 40 Leute. Wahsinn wie groß die Familien hier sind!
Wie ich es von zuhause bestens gewöhnt bin, sollte auch hier alles perfekt sein. Diegos Mutter war also im Dauerstress und versuchte alles zu koordinieren. Mamas sind also doch irgendwie alle gleich, haha. Zum Essen gab es gegrilltes Fleisch, gegrillte Chillis sowie Bohnensalat und dazu Chillisoße sowie Guacamole. Seeehr lecker.
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Diego und sein Onkel am Grill |
Los ninos :) |
Das Geburtstagskind und seine kleine Cousine |
La familia |
Das Geburtstagskind macht sich fertig für seine Piñata ( im Hintergrund die Supermanfigur) |
Spanischer Text
- Dale, dale, dale
- No pierdas el tino
- Porque si lo pierdes
- Pierdes el camino
- Dale, dale, dale
- No pierdas el tino
- Mide la distancia
- Que hay en el camino
- Dale, dale, dale
- No pierdas el tino
- Porque si lo pierdes
- Pierdes el camino
- Dale, dale, dale
- Dale y no le dio
- Quítenle el palo
- Porque sigo yo
Sinngemäße Übersetzung
- Schlag sie, schlag sie, schlag sie
- Verlier nicht dein Ziel (wörtl. Treffsicherheit)
- Denn verlierst du es
- Kommst du vom Weg ab
- Schlag sie, schlag sie, schlag sie
- Verlier nicht dein Ziel
- Miss die Entfernung
- Die noch vor dir liegt
- Schlag sie, schlag sie, schlag sie
- Verlier nicht dein Ziel
- Denn verlierst du es
- Kommst du vom Weg ab
- Schlag sie, schlag sie, schlag sie
- Er/sie schlägt und hat nicht getroffen
- Nimm ihm/ihr den Stock weg
- Denn jetzt bin ich dran
Einmal zerschlagen, symbolisieren die Süßigkeiten den Segen für alle Teilnehmer und das Ende eines alten Jahres mit all seinen Sünden. Der Stock, der zum Schlagen benutzt wird, symbolisiert die Kraft, die Gott gibt, um das Böse zu bekämpfen, die verbundenen Augen den Glauben.
Es war wirklich lustig, das ganze Schauspiel mal zu sehen. Der Kindergeburtstag war anders als meine, aber auf seine Weise auch schön. Es freute mich mal die ganze Familie von meiner Gastmama zu sehen und kennenzulernen. .
Ein solches Familien-Fest ist immer etwas sehr spezielles, denn alle kennen sich schon ewig. Für mich als Neuling, war es etwas schwer gleich in die Familie reinzukommen. Ich versuchte mich mit ein paar Leuten zu unterhalten, aber natürlich ist es noch sehr schwer im Moment, mit meinem Beginner-Spanisch. Dennoch verbrachte ich einen schönen Nachmittag und bin glücklich, dass ich eine so tolle, große Gastfamilie erwischt habe.
Selfie mit Karina und Diego |
Natürlich gabs auch einen Geburtstagskuchen |
Links meine Gastmutter (ziemlich abgehetzt nach dem stressigen Tag) und rechts ihre jüngere Schwester |
Gegen halb 11 tauchte dann schließlich auch Andre auf. Völlig abgestrahlt von über 7 Caipirihas und ein paar Bier, die er sich nachmittags einfach so mit einem Kumpel ganz brasilianisch gegönnt hatte bevor er zur Party kam.
Seine Sprache ist ja so oder so manchmal schon schwierig zu verstehen für mich, da er mit einem Mix aus Portugisisch, Spanisch und Englisch spricht, aber an diesem Abend verstand ich außer: ugugjnbugubguj...nichts :D Ich lachte einfach immer nur, wenn er irgendwas von mir wollte. Und er machte eigentlich nichts anderes als weiter zu trinken und andauernd zu rufen: "Putoooo" (in deutsch Fick dick!) oder "Vaginaaaa"(zu deutsch: Homo). Herrlich und sau dumm! Er tat dies auch während der Night of the Talents, wo einige AIESECer ihre Talente zur Schau stellten. Manche spielten Gitarre und wiederum andere sangen. Natürlich mussten wir Trainees auch auf die Bühne und etwas zum Besten geben. Linda (die italienische Linda und weil es umständlich ist immer zwei Namen zu sagen,um die zwei Lindas auseinander zu halten, tauften sie wir an diesem Abend ganz klassisch italienisch in "Pasta") sang einen italinischen Song und da sie zuhause professionell in einer Band singt, sang sie auch wirklich super! Auch ich ließ mich nicht lumpen und sang einen Karokee-Song. Nach und nach und mit mehr Alkohol, trauten sich dann mehr Leute auf die Bühne und so wurde ein Song nach dem anderen "geschmededdert". Anschließend war die Tanzfläche, wie üblich hier, zum Tanzen freigegeben. Und so schwang jeder seine Hüften und auch ich war wieder voll mittendrin. Auch wenn ich nicht wirklich gut tanzen kann und den Frauen immer mal wieder ausversehen auf die Füße trete, machte mir das Tanzen doch einen riesen Spaß. Ich habe festgestellt, dass die Stimmung durch das ausgelassene Tanzen einfach viel besser ist als in einem deutschen Club. Hier hat wirklich jeder Spaß, lacht und tanzt und man kommt kaum dazu sich mal hinzusetzen. Zudem ist es viel einfacher ins Gespräch zu kommen. Man bringt beim Tanzen schon einen so engen Körperkontakt mit, dass ein Gespräch fast zwangsläufig stattfindet. Flirten ist also leicht gemacht ;-)
Und so verging die Welcome-Party wirklich schnell. Nach einem kurzen Abstecher bei einer Hausparty von Danny (Diegos Bruder) waren Diego und ich dann gegen halb vier im Bett. Zum Glück wurde in dieser Nacht ebenso wie in Deutschland die Uhr umgestellt, sodass wir eine Stunde mehr Schlaf hatten.
On Stage, da fühl ich mich wohl |
Gruppenbild mit allen Trainees (außer Andre) |
Night of the Talents |
Karaokeee |
Neue Freunde und Bekannte |
Lecker Corona..mhhhhhmm
Am Sonntagmorgen um halb 9 hieß es raus aus den Feder . Diegos Papa Daniel hatte die gesamte Familie zum Frühstück in einem der kleinen Straßenrestaurants hier in Aguasclientes eingeladen. Und so ging es mkit wneig Schlaf und noch weniger Hunger ab ins Auto und zum Frühstück. Zum Frückstück gab es jedoch nicht wie hier in Deutschland Weck, Brot, Marmeldade, Käse, Wurst usw. sondern Taccos, scharfe Suppen und Quesadillas. Das mexikanische Frühstück ist also schon so schwer wie das Mittagessen in Deutschland. Für mich noch etwas gewöhungsbedürftig.
Nach dem Frühstück skypte ich dann nach langer Zeit mal wieder mit meiner Familie ( an dieser Stelle: Ich denke immer an euch!) bevor es wie vor zwei Wochen wieder zum Sonntagsmatch ging.
Da der TVH an diesem Tag seinen zweiten Derbysieg gefeiert hatte, trug ich natürlich zur Feier des Tages mein TVH-Anzug.
Das Spiel an Spiel an sich lief ähnlich ab wie vor zwei Wochen, nur dass wir diesesmal einen bessern Gegner hatten. Der Gegner hatte sicherlich durchschnittliches A-Klssen-Niveau und so mussten wir bei über 27 Grad mit wolkenlosem Himmel hart um den Sieg kämpfen. Und letztlich siegten wir mit einem Mann Unterzahl nach einer roten Karte in aller letzter Minute 3:2. Auch ich hatte wieder getroffen und das letzte Tor vorbereitet. Seit ich also hier bin, läufts ganz gut, auch wenn das Niveau natürlich nicht vergleichbar ist mit dem hier in Deutschland. Für ist es zudem schön, dass ich mir mit dem Fußball einen anderen kleinen Freundeskreis aufbaue. Mit den Jungs macht es echt Spaß zu kicken und es zeigt sich, dass Fußball eine Sprache ist, die überall auf der Welt verbindet.
Nach dem Spiel ging es dann unmittelbar nach Hause, da wir am Nachmittag einen Trip nach
San José de Gracia geplant hatten. Doch zuhause angekommen sagte mir Diego ganz trocken, dass alle Leute abgesagt hatten und wir nicht gehen werden. All die Hektik nach dem Spiel war also umsonst gewesen. Ich war irgendwie enttäuscht und genervt. Ich kann es nicht leiden, wenn man etwas verbindlich ausgemacht hat und dann kurz vor knapp absagt, egal ob in Mexiko, Hauenstein oder sonst wo. Natürlich bin ich auch nicht immer Mr. Zuverlässsig, aber ich versuche doch Zusagen die ich gebe auch zu halten. In dieser Beziehung bin ich doch etwas deutsch. Hier jedoch ist die Mentalität eine andere: Die Leute hier sind sehr überschwänglich und laden dich beim ersten Kennenlernen auf alle möglichen coolen Ausflüge ein. Sie sagen gerne " Ja, wir müssen unbedingt was zusammen machen, wir können da und da hinfahren, wir machen dies und jenes. Ja man, das machen wir auf jeden Fall!" Natürlich freut man sich über die Herzlichkeit und all die großartigen Einladungen, aber ich habe festgestellt, dass hinter den vielen Worten manchmal nur heiße Luft steckt. Am Samstagabend waren alle noch Feuer und Flamme für den Trip nach San José de Gracia gewesen und dann am Mittag sagten einfach ALLE ab. Ich habe daraus eines gelernt: Ein mexikanisches "Ja" ist ein deutsches "Vielleicht" und ein mexikanisches "Vielleicht" ist ein deutsches "Nein". Die Mexikaner sind sehr offen und sagen selten nein. Dafür sind sie aber nicht so ernst und zuverlässig, was Zusagen betrifft, wie wir Deutschen. Wenn man die Dinge hier nicht proaktiv und selbst in die Hand nimmt, dann sind hier alle so träge, dass nichts zustande kommt. Wenn ich also in Zukunft gerne etwas unternehmen möchte, plane ich es also entweder alleine, mit den anderen europäischen Trainees oder hol mir ein 1000%-iges "Ja" von meinen mexikanischen Freunden. Dann läuft das auch.
Naja, ich ließ mir die Freude am Sonntagmittag trotzdem nicht nehmen und verabredete mich wieder mit Carin, der Schwedin. Auch sie hatte den halben Tag gewartet, nur um dann zu erfahren, dass wir doch nicht nach San José de Gracia fahren. Auch sie hatte gleiche Feststellung gemacht wie. Um uns den Nachmittag sinnvoll, setzten wir unsere Stadterkundungstour von Freitag einfach fort und besichtigten noch ein paar weitere schöne Flecken und Museen in der Stadt. Dabei sahen wir einige neue Plätze und Häuser der Stadt.
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Museo Regional de Historia de Aguascalientes |
Jaaaa, diese Blechkiste darf in Mexiko fahren. Wahsinn!! |
Kary und ich |
Dämmerung und Sonnenuntergang in Aguasclientes |
Standrandlichter |
Ich aß zum Abendessen leckere Enchildas und dazu Chillis. Ich mag das scharfe und würzige Essen hier sehr, aber verdammt diese Chillis. Sie sind wenn man reinbeißt soooo lecker, aber danach...waaaaaah muuuy picoso (sehr scharf) und in meinem Mund ist es "muuuuy caliente" (sehr heiß). Mit meiner laufenden Nase und Tränen jedoch bringe ich die Mexikaner immer wieder zum Lachen. Das ist doch auch was :D
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Typisches mexikanisches Essen |
Lecker Chilli -mhhhhmm |
Das Gefühl danach...es brennt!! |
In diesem Sinne, bleibt sauber und arbeitet hart. Ich tus auch ;-)
Bis bald und nur die besten Grüße an euch alle! Danke, dass ihr meinen Blog lest!
Pascal
Hallo Pascal,
AntwortenLöschendas ist ja wieder ein langer Blog. Aber immer wieder interessant und unterhaltsam. Ich glaube herauszuhören, dass nun langsam, aber sicher auch ein gewisser Alltagstrott bei dir in Mexico eingekehrt ist. Und das ist auch ganz normal, es kann nicht dauerhaft so weitergehen, wie es in den ersten Wochen angefangen hat, auch wenn immer noch sehr viel los ist in deinem Alltag. Das Neue wir allmählich zum Normalen und die Euphorie ebbt langsam ab. Du musst ja irgendwann wieder auf den Boden zurückkommen. Aber das, was du dir als Wichtigstes gewünscht hast, neue Menschen aus unterschiedlichsten Kulturen kennen zu lernen, die Sprache zu erlernen und weltoffener zu werden, wird auch weiterhin anhalten. Schön dass dich in stillen Momenten so positive Gedanken an deine Heimat, dein Zuhause, an uns und deine Freunde überkommen. Das freut mich sehr und zeigt mir, dass du nicht abhebst. Erst wenn man etwas nicht mehr hat, weiss man es richtig zu schätzen. Und es ist gut, dass du dadurch ab und zu wieder geerdet wirst. Bei allem wirst du auch einzuschätzen lernen, was dir in deinem Leben letztlich wirklich wichtig sein wird. Und das wird ein elementares, wesentliches Ergebnis einer solchen Auslandsreise sein. Du wirst zum einen zwar weltoffener, toleranter, aber andererseits werden auch deien Wurzeln noch stärker ausgebildet werden. Und das ist gut so.
Ich wünsche dir weiterhin alles Gute. Es ist toll wie du alles anpackst und was du alles erlebst.
Hi Pascal,
AntwortenLöschenhaben Deine Blogs mit großem Interesse gelesen. Macht echt Spaß...
Du schreibst so interessant, dass Catrin, die Kinder und ich so richtig Lust haben, Mexiko zu erkunden.
Aber jetzt geht es erstmal nach Häschde zur Bademanteltour - auch ein kulturelles Highlight:-)
Liebe Grüße
Markus